1874 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Mann, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Moos (auch Luch, Peel, Veen). Besteht die Rinde aus einem filzigen, zum
Brennen tauglichen Pflanzengewebe, so nennt man das Moor Torfmoor.
Vollständig vom Wasser durchweichten, schlammigen Boden, den man nicht
betreten kann, ohne einzusinken, nennt man Morast, und zeigt sich auf
demselben ein trüber Wasserspiegel, so heißt er Sumpf. Ein Sumpf oder
Morast, welcher mit Buschwerk bewachsen ist, wird Bruch genannt, steht
er voll Binsen, so heißt er Ried, ist er mit Rohr bewachsen, Röhricht.
Nach dem Pflanzenwuchs, welcher den Boden bedeckt, unterscheidet man
auch Ackerland, Wiese und Wald.
Aufgaben. 1. Gieb kurze Schilderungen a) eines Feldes. t>) einer Wiese, c) eines
Laubwaldes, d) eines Nadelwaldes. 2. Schildere (wenn in der Umgebung deines Wohn-
ortes vorhanden) a) einen Sumpf, b) ein Torfmoor, c) ein Bruch, d) ein Ried, e) ein
Röhricht, f) eine Haide. — Beachte die Pflanzen, welche dort wachsen, die Thiere, welche
dort leben, und die Beschäftigung der Menschen, soweit sie von der Bodenbeschaffenheit ab-
häng ig ist.
5. Klima und Witterungßverhältnisse.
Der Pflanzenwuchs einer Gegend ist nicht nur von der Bodenbeschaffen-
heit derselben abhängig, sondern auch von der Beschaffenheit der Luft.
Ueberall ist unsere Erde mit Luft umgeben; doch ist dieselbe nicht überall
und zu allen Zeiten gleich. Bald ist sie trocken, bald mit vielen Wasser-
dünsten erfüllt, die dann als Regen und Schnee zur Erde fallen; bald ist
sie kalt, bald warm'; bald ruhig,'bald mehr oder weniger bewegt (Wind,
Sturm.) Diefe. Beschaffenheit der Luft bezeichnen wir gewöhnlich mit dem
Namen Witterung und reden von trockner und nasser, warmer oder kalter,
ruhiger oder stürmischer Witterung. Bei allem Wechsel wird doch in einer
Gegend eine bestimmte Witterung vorherrschend sein. Diese ihre herrschende
Witterung nennt man ihr Klima. Man spricht von kaltem, gemäßigtem,
heißem, feuchtheißem Klima.
Aufgaben. Schildere 1) einen Wintertag, 2) einen Sommertag, 3) einen Apriltag,
4) einen Herbsttag, 5) ein Gewitter, 6) einen Sturm.
6. Horizont und Himmelsgegenden.
Sehen wir im Freien rings um uns, so ist es, als wenn das Himmels--
gewölbe in einem großen Kreise die Erde berühre. Alles, was innerhalb
dieses Kreises liegt, können wir mit unsern Augen überschauen, und deshalb
heißt jene Linie Gesichtskreis oder Horizont. Der Mittelpunkt dieses
Kreises ist die Stelle, auf der ich stehe. Verändere ich meinen Standpunkt,
so wird auch mein Horizont ein anderer. Je höher ich steige, desto größer
wird mein Gesichtskreis, desto größer auch das Stück der Erdoberfläche,
welches ich überschauen kann.
An einer bestimmten Stelle des Horizontes steigt die Sonne am Morgen
auf, beschreibt einen Bogen am Himmelsgewölbe und geht an dem entgegen-
gesetzten Punkte des Horizontes unter. Aufgangspunkt und Untergangspunkt
sind jedoch nicht das ganze Jahr hindurch dieselben. Denjenigen Punkt, an
dem die Sonne am 21. März und 23. September aufgeht, nennt man
den Ostpunkt, denjenigen, an dem sie an denselben Tagen untergeht,
Westpunkt. Die beiden Seiten des Himmels, auf denen Ost- und West-
Punkt liegen, nennt man Osten (Morgen) und Westen (Abend). Die
Gegend, wo die Sonne am Mittag steht, heißt Mittag oder Süden, die
ihr entgegengesetzte Mitternacht oder Norden. Zu genauerer Be-