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1. Leitfaden der mathematisch-physikalischen Geographie für Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten - S. 56

1881 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
56 Erster Abschnitt, Das Land, Wicklung in einem glühend-flüssigen Znstande. Durch Ausstrahlung der Wärme in den Weltraum hat sie sich aber allmählich abgekühlt, und es bildete sich nach und nach eine fcfte Erdkruste. Indem nun im Innern die Abkühlung und Erstarrung der flüssigen Massen fort- dauerte, wurde die zuerst gebildete äußere Kruste für das au Volumen immer verlierende Erdinnere zu weit, es entstanden Höhlungen, und die äußere Schale mußte, der Unterlage vielfach beraubt, in größeren Stücken einbrechen. Die Folge solcher Einstürze waren seitliche Pressungen und Stauungen, die ihrerseits eben jene Faltungen und Aufrichtungen der Gesteinsschichten veranlagen, wie wir sie in den Gebirgen beobachten. Diese seitlichen Pressungen und Stauungen sind somit die Hauptursache der Gebirgsbildung. — Die gegenwärtige Form und Gestalt der Gebirge ist jedoch vorzugsweise das Werk des Wassers und des Eises. Ledeutiing der''Gctiirgc. A. Im Haushalte der Natur. 1. Die Gebirge sind von großem Einfluß ans die Verteilung des Niederschlags. Die Gipfel und Felswände der Gebirge wirken abkühlend auf die Wolken und nötigen diese znr Entladung ihrer Feuchtigkeit. Deshalb zeigen die südwestwärts gelegenen Gehänge der deutschen Gebirge den meisten Niederschlag; denn sie werden zunächst von den in Deutschland vorherrschenden Südwestwinden getroffen;.■in Australien schüttet der Südost-Passat seine Feuchtig- feit aus über die windwärts gelegenen Gehänge der Australalpen, während er trocken über das australische Hiuterland streicht und hier die Wüsten- und Steppen- bildnng begünstigt. 2. Infolge des reichlichen Niederschlages sind die Gebirge: a. die Gebnrts- st ä t t e n der fließenden Gewässer; sie zeichnen ihnen aber auch Lauf und Richtung vor; so wird z. B. die Donau noch kurz vor ihrer Mündung durch die Dobrudscha nordwärts geworfen, die Rhone weicht vor dem ihr ent- gegentretenden französischen Mittelgebirge nach Süden aus. — b. Indem das Ge- birge die aus seinem Schöße hervorquellenden Wasseradern nach verschiedenen Richtungen hin dirigiert, wird es zugleich zur Wasserscheide zwischen verschie- denen Stromsystemen. Die bedeutendste Wasserscheide unseres Erdteils bilden die Alpen, deren Wasser sich in vier mächtigen Stromadern sammelt. — c. Auch die Schnelligkeit des Flußlaufes bedingt das Gebirge. So haben die füd- lichen Alpenflüsse ein viel stärkeres Gefälle als die nordwärts fließenden; denn der Absturz der Alpen ist nach Süden viel schroffer als gegen Norden. ~ d. End- lich bestimmen die Gebirge auch noch den W a s s e r r e i ch t u m der ihnen entquellen- den Ströme, je nachdem diese auf Mittelgebirgen oder auf Hochgebirgen ihren Ursprung haben. 3. Die klimatologische Wichtigkeit der Gebirge bernht darauf, daß sie nicht selten Klima- und Wetterscheiden bilden. So schützt der Himalaya die indische Halbinsel vor den rauhen Sleppenstürmen Zentral-Asiens, und in Europa bilden die Alpen eine bedeutsame Scheidewand zwischen nörd- lichem und südlichem Klima. — Dann vereinigt das Gebirge selbst in seinen
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