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1. Leitfaden der mathematisch-physikalischen Geographie für Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten - S. 86

1881 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
86 Zweiter Abschnitt. Das Wasser. größerer Notationsgeschwindigkeit eindringt, zurückbleiben und wird daher in westlicher Richtung abgelenkt; jeder Meeresstrom dagegen, welcher ans niedrigen in höhere Breiten vordringt, wird ans dem entgegengesetzten Grunde in östlicher Richtung abgelenkt. Anmerkung 1. Am frühesten (1665) wurden die Meeresströmungen durch ein Karteubild vou dem Jesuiten Athanasius Kircher dargestellt; es ist dieses Bild das erste physikalische Gemälde, das wir besitzen, und 20 Jahre älter als Halleys Windkarte. Anmerkung 2. Bedeutung der Meeresströmungen. Sie sind vou.großer Wichtigkeit: 1. für das Klima; so der Golfstrom und der Kuro Siwo. 2. Für den Verkehr; denn seit der genauem Kenntnis der Meeres- strömungen ist die Schiffahrt viel weniger gefahrvoll geworden, und die Wege werden in viel kürzerer Zeit durchmessen. So rechnete man früher acht Wochen auf eine Fahrt von England nach den Vereinigten Staaten, jetzt genügen vier Wochen für Segelschiffe. 3. Für die Verbreitung von Organismen. Es ist z. B. ziemlich wahrscheinlich, daß die Kokospalme von den Küsten Amerikas durch die Äquatorialströmung des Stillen Ozeans bis nach Ceylon gekommen ist. 4. Für den Fischfang, So folgen z. B. der Polar- oder Labrador- Strömung unzählige Massen von Fischen, denen aber das warme Wasser des Golfstromes nicht zusagt, so daß sie sich an seinen Rändern wie an einer undurch- dringlichen Maner sammeln. Daher liegen hier die unerschöpflichen Fischerei- gründe auf der Neufouudlauds-Bank; ans ähnlichem Gruude ist auch an den Küsten Japans der Sammelplatz der köstlichsten Fische. Vi. Küsten. Man versteht darunter die Grenzen des Fest- landes gegen das Meer. Sie sind: 1. Steilküsten, d. i. steil zum Meer abfallende Gebirgswände. Gewöhnlich sind dieselben reich an Häsen und Buchten, weshalb sie Schisfahrt und Entwicklung eines reichen Handels- und Verkehrslebens in hohen: Grade begünstigen. Bei- spiele sind in Europa die Küste Englands von der Mündung der Themse bis nach Liverpool, in Amerika die Ostküste der Vereinigten Staaten bis zum Kap Hatteras ic. 2. Klippenküsten. a. Eigentliche Klippen, d. i. solche Küsten, welche dnrch zerstückelte Felsen gebildet werden, die oft regellos zerstreut deu Küstensaum bilden. Diese Klippen erreichen bald die Meeresoberfläche, bald bleiben sie in der Tiefe; erstere heißen gesunde, letztere blinde Klippen; Fremden sind diese Küsten äußerst gefährlich, während sie dem Einheimischen die sicherste Zuflucht gewähren. Daher entwickelt sich an ihnen leicht die Seeränberei; so z. B. im Altertum an deu Küsteu Dalmatieus, im Mittelalter an den Küsten Skandina- viens. In Europa haben wir an Norwegen ein treffliches Beispiel für solche Küsten, b. Korallenküsten, d. i. solche Küsten, denen Korallenriffe vorgelagert sind.
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