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1881 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Zweites Kapitel. Die Pflanzen- und Tierwelt.
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Trotz dieser unbegrenzten Ausdehnung des organischen Lebens ist
nun doch nicht zu verkennen, daß dasselbe von gewissen Faktoren mehr
oder minder begünstigt oder gehemmt wird.
Ii. Bedingungen des pflanzlichen und tierischen
Lebens. Die organischen Wesen bedürfen zu ihrem Gedeihen:
1. einer gewissen Beschaffenheit des Bodens; Gräser z. B. haben
zu ihrem Wachstum Kieselsäure nötig; sie können darum nur da
tu Menge vorkommen, wo reichliche Bewässerung die im Boden
enthaltene Kieselsäure löslich macht; audere Pflanzen verlangen für
ihren Aufbau Kalk, audere Natrou u. f. w. — Unter den Tieren
sind hauptsächlich die gehänstragenden Weichtiere'an kalkreiche Boden-
arten gebunden. Auch die physikalischen Eigenschaften des Bodeus
sind von wesentlicher Bedeutung für solche Tiere, die sich unterirdische
Gänge und Höhlen graben. Der Maulwurf würde seine labyrinthischen
Gänge nicht in einem lockern, sandigen Erdreich graben können, das
hinter ihm zusammenfallen würde;
2. einer bestimmten Menge von Feuchtigkeit; gibt es doch
Pflanzen, die kaum Stunden lang der belebenden Feuchtigkeit entbehren
können; ebenso gedeihen viele Tiere am besten nur am Ufer von
Sümpfeu oder Flüssen in einer reich mit Wasserdünsten gesättigten
Atmosphäre;
3. einer bestimmten Menge von Licht. Ihr Hanptnahrnngs-
mittel, die Kohlensäure, kann die Pflauze ja uur im Sonnenlichte zer-
legen, und bei Tiereu gibt sich der Maugel au Luft durch die Ver-
kümmerung der Sehorgane ganz deutlich zu erkennen; anch das
Farbenkleid der Tiere ändert sich vielfach je nach der Stärke des
Lichtes;
4. einer gewissen Wärmemenge; bezüglich der Pflanzen gilt
hier das Gesetz, daß vom Äquator gegeu die Pole die Zahl der
Arten, die Größe der Individuen und sogar der einzelneu Orgaue
abnimmt; in gleicher Weise zeigt sich die Abhängigkeit der Pflanzen-
welt von der Wärme durch ihre Abnahme nach d e r H ö h e zu.
Im ganzen bestehen für die Tierwelt dieselben Gesetze; uur sind für
sie die Grenzen nicht so streng gezogen, wie für die Pflanzen, die
ihren Standort nicht zu ändern vermögen. Affen, Papageien und
Kolibris gehen nur selten über die Tropenzone hinaus, ebensowenig
fühlt sich der Bär oder das Reuutier iu großer Hitze behaglich. Man
unterscheidet darum iu der Verbreitung der Tier- und Pflanzenwelt
Horizontal- und Vertikalzonen; letztere heißen auch Regionen.
5. Für die tierischen Organismen ist weiter noch die Lnft von