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1. Leitfaden der mathematischen und physischen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 72

1916 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
72 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre. Die Versteinerungen geben uns äußerst wertvolle Aufschlüsse. 1. Wir erhalten durch sie einen Einblick in die Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt der früheren erdgeschichtlichen Perioden. 2. Sie geben uns ein Mittel in die Hand, wenn auch nicht das ab- solute, so doch das relative Alter der einzelnen Schichten der Erdrinde zu erkennen, da angenommen werden muß, daß Schichten mit gleichen Ver- steinerungen auch nahezu gleichzeitig entstanden sind. 3. Sie ermöglichen es, den Charakter der Wasseransammlung zu be- stimmen, worin die urweltlichen Organismen bei Lebzeiten sich aufhielten, und daraus können wieder Schlüsse gezogen werden auf die Verteilung von Land und Wasser. Diese hat ja in den verschiedensten Erdzeitaltern oftmals gewechselt. Bald hat das Meer Landstrecken überdeckt (Transgression)^, bald wieder verlassen. Die heutige Gestaltung der Festlandsmassen erfolgte ja erst in den jüngsten Zeiten der Erdgeschichte. 4. Die Versteinerungen gewähren uns Anhaltspunkte zur Beurteilung der früheren klimatischen Verhältnisse eines Gebietes. Wenn wir z. B. in Grönland versteinerte Überreste von Palmen finden, so dürfen wir an- nehmen, daß einst in jenem jetzt so kalten Gebiete ein wärmeres Klima geherrscht hat. 1 ■ Versteinerungen, welche uns bei Bestimmung des Alters der Schichten leiten können, heißen Leitfossilien. Die Wissenschaft, welche sich mit den Versteinerungen beschäftigt, ist die Paläontologie 2. Anmerkung. Alter der Erde. Die Schätzung, welche am bündigsten für das hohe Alter der Erde spricht, ist auf g e o l o g i s ch e Betrachtungen gegründet. Nach Archibald Geikie würden die sedimentären Schichten der Erdkruste über- einander gelagert eine Dicke von etwa 30 000 in ausmachen. Die Bildungsgeschwindig- keit solcher Schichten wird für 1 m auf 2900—22 700 Jahre geschätzt. Folglich verlangte die Bildung der sedimentären Schichten eine Zeit von 73—680 Millionen Jahre. Nach den geologischen Feststellungen ist man daher geneigt, die Zeit, welche seit der Erstarrung der Erdkruste verflossen ist, aus eine Milliarde von Jahren zu schätzen. Nach einigen Naturforschern betrüge allerdings das Alter der Erde nur einige Jahrzehnte von Millionen (Arrhenius). B. Die einzelnen Schichten (Formationen) der Erdrinde. Mit Rücksicht auf die Lagerung der Gesteine und die in ihnen auf- tretenden Petrefakten hat man die Erdschichten in Formationen eingeteilt. Unter einer Formation versteht man alle jene Schichten, welche gleichzeitig und gleichartig entstanden sind und gleichartige organische ' vom lat. transgredi = überschreiten. 2 vom griech. palaiös — alt, und ön — das Seiende (Wesen).
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