1916 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 36
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre.
2. Das Alluvium.
Dieser Periode gehören alle Neugestaltungen am Erdkörper an, die in
historischer Zeit stattgefunden haben und noch fortwährend vor sich gehen. Zu
den Alluvialerscheinungen zählen daher alle Veränderungen der Erdoberfläche,
wie sie innerhalb geschichtlicher Zeit durch Verwitterung, Wasser. Eis, Wind,
Organismen, Vulkane, Erdbeben bewirkt worden sind (s. S. 90 u. ff.). Hierzu ge-
sellen sich dann noch alle jene Umgestaltungen, die der Mensch durch seine Tätig-
keit an der Erdrinde hervorgebracht hat.
Alluvialgebilde finden sich aus der ganzen Erdoberfläche.
Die kennzeichnenden Organismen dieser Periode sind die noch jetzt vorhandenen
Pflanzen und Tiere sowie jene, welche in historischer Zeit ausgestorben sind oder
durch den Einfluß der Menschen ausgerottet wurden. Von Tieren gehörten
z. B. noch der historischen Zeit an der Ur, die Stellersche Seekuh, ein Riesen-
vogel auf Neuseeland (Dinornis). Nahe am Verschwinden sind: Bison, Meer-
otter und viele seltene Pflanzen. Auch die Ureinwohner Amerikas, Australiens
und Europas gehen dem Untergange entgegen.
Anmerkung. Die vorerwähnten Formationen sind keineswegs überall in
lückenloser Weise entwickelt. Manche Formationen fehlen auch. Der Grund hier-
von kann ein zweifacher sein. Entweder war das betreffende Gebiet Festland, als diese
Formationen sich anderwärts aus dem Meere absetzten, oder sie sind in späterer Zeit
wieder abgetragen worden, z. B. durch die Tätigkeit des Wassers. — Auch die
Schichtenfolge zeigt mitunter sehr starke Unregelmäßigkeiten. Infolge zahlreicher
Verschiebungen und Bewegungen, die teilweise schon in frühester Zeit eingetreten sind,
befinden sich nicht selten die ältesten Formationen oben, die jüngsten hingegen unten.
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Fig. 72. graphische Parstellung der ßntwicklung des organischen Levens auf der ßrde.