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1. Leitfaden der mathematischen und physischen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 90

1916 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
90 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre. C. Veränderungen der Gesteinshülle. (Dynamik' des Landes.) Die heutigen Formen der Erdoberfläche sind teils das Ergebnis von Vorgängen im Innern der Erde teils das Resultat äußerer Einwirkungen. Die im Innern der Erde tätigen Kräfte erzeugen Hebungen und Senkungen, vulkanische Ausbrüche und Erdbeben. Die Wirkungen der äußeren Kräfte bestehen einerseits in Zerstörung der Erdoberfläche, wobei besonders die Erosion^ des Wassers die bedeutsamste Rolle spielt, anderseits in Abfuhr (Denudation^, Ablation^ — Abtragung) und Ablagerung der zer- störten Teile der Erdrinde (Akkumulation)^. Die Zerstörung des Ge- steins und dessen Abfuhr bezeichnet man auch als Destruktion^. I. Veränderungen der Oesteinshüsse durch innere Ursachen7. 1. Hebung und Senkung. Hebungen und Senkungen sind in früheren erdgeschichtlichen Perioden häufig eingetreten. So ist die Übereinstimmung der Pflanzen- und Tier- welt der großen, in der Nähe der Kontinente liegenden Inseln mit der des Festlandes eiy Beweis dafür, daß diese Inseln einst mit der benach- barten Landmasse zusammenhingen, später aber mit dem niedrig liegenden Teile unter die Meeresfläche sanken und sich abtrennten. Anderseits treffen wir vielfach Schichten auf dem Festlande und selbst auf den Gipfeln der Berge, die durch ihre Beschaffenheit sowie durch die darin enthaltenen Ver- steinerungen dartun, daß sie ihren Ursprung Ablagerungen des Meeres verdanken. Sie sind sonach über den Meeresspiegel gehoben worden. Diese Hebungen und Senkungen haben aber auch in der geologischen Gegenwart noch nicht aufgehört. Sie treten oft plötzlich ein im Ge- folge von Vulkanausbrüchen oder Erdbeben; so ist z. B. im August 1883 infolge der großen vulkanischen Vorgänge in der Snndastraße die Insel Krakatau zur Hälfte versunken und sind neue Inseln entstanden. Im Gegensatz zu den plötzlichen Hebungen und Senkungen stehen die säkularen, die sich so langsam vollziehen, daß ihre Wirkung nur im Laufe eines Jahrhunderts (tat. saeculum) wahrgenommen wird. Ein 1 vom griech. dynamis — Kraft. Dynamik des Landes ist demnach die Lehre von den an der Erdoberfläche verändernd wirkenden Kräften. 2 vom lat. erodere — ausnagen. 3 vom lat. denudare — entblößen. 4 vom lat. auferre — wegtragen. 5 vom lat. accumulare — aushäufen. 6 vom lat. destruere — zerstören. 7 Man spricht in diesem Falle auch von endogenen Vorgängen, d. h. von Vorgängen, die im Innern der Erde stattfinden (von griech. endon — innen, und dem Stamme gen — werden).
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