1916 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 36
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
D. Die gegenwärtigen Formen der Gesteinshülle.
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gehören sie zu den fruchtbarsten Gebieten des Erdballs, und nirgends treffen
wir eine dichtere Anhäufung der Menschen als eben hier (Hindostan und China).
Erscheinen uns die Gebirge als der Ausdruck der großartigsten Schaffenskräste der
Natur, so bewundern wir in den Tiesländern vielfach die nicht minder großen
Schöpfungen menschlichen Waltens, und zwar nicht nur der Jetztzeit, sondern
auch der ältesten Zeiten menschlicher Gesittung (in Ägypten, Babylon, Indien,
China).
Ii. Nach der Entstehung unterscheidet man:
1. Ursprüngliche Ebenen oder Schichtungstafelländer.
Beispiele: Arabien, Dekan, die Russische Tafel; der eigentliche Erdteil dieser
Art von Ebenen ist Afrika.
2. Abrasions- oder Denudationsflächen.
Sie sind das Ergebnis völliger Abtragung ehemaliger Gebirgserhebungen und
treten fast nur im Gebirge des Urgesteins oder der ältesten Schichtengesteine auf.
Beispiele: Finnland, Skandinavien, das Rheinische Schiefergebirge.
3. Ausfüllungs- oder Aufschüttungsebenen.
Die vorhandenen Unebenheiten des Bodens werden durch lockeres, aufgeschüttetes,
von den Flüssen, Gletschern oder Winden herbeigeschafftes Material über-
deckt. So haben z. B. die Alpenslnsse und Alpengletscher durch das von ihnen
talwärts getragene Material die Schwäbisch-Bayerische Hochebene und die Schweizer
Hochfläche geschaffen. Äolischen Ursprungs sind bekanntlich die chinesischen Löß-
ebenen.
b) Erhebungen'.
Die wichtigsten aller Erhebungen sind die Gebirge.
I. Einteilung der Gebirge. Nach der Höhe unterscheidet man
Mittelgebirge bis zu 2000 in Höhe und Hochgebirge über 2000 m.
Nach ihrer Form können die Gebirge sein: 1. Massengebirge;
ihre Breite und Länge ist nahezu gleich, z. B. der Harz; 2. Kamm- oder
Kettengebirge, wenn die Gebirge ähnlich den Gliedern einer Kette
zu einer langen Reihe verbunden sind; sie sind die häufigste Art von
Gebirgen.
Nach ihrer Entstehung sind die Gebirge: 1. tektonische Gebirge;
sie entstanden infolge tektonischer Vorgänge, d. i. infolge von Bewegungen
in der Erdrinde, welche eine Änderung im Bau der Oberfläche (daher auch
der Name; griech. tektafnomai — ich baue) hervorbrachten. Sie gliedern
sich wieder in a) Faltengebirge, z. B. die Alpen, der Schweizer Jura;
d) Rumpfgebirge, z. B. Böhmer Wald, Niederrheinisches Schiefergebirge;
' Der jetzige Ausgangspunkt für die in Deutschland gemessenen Höhen ist das
sog. Normal-Null (N.n.), 37 m unter dem Normalhöhenpunkte der Berliner
Sternwarte gelegen, nur 66 min über dem Mittelwasser von Swinemünde. An
den Bahnhöfen sind die Höhen durch „Höhenmarken" bezeichnet.
Geist deck, Geographie. 3s. u. 37. Aufl. 8