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1. Leitfaden der mathematischen und physischen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 116

1916 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
116 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre. Wallis, das Vorderrheintal, oder Quertäler, d. i. solche, die senkrecht auf dieser Achse stehen, z. B. die Täler der Reuß, des Tessin u. a. (Fig. 100). Nach der durchgreifenden Gliederung unter- scheidet man Haupttäler, welche ganze Gebirgs- systeme voneinander trennen, und Nebentäler, vermittelst welcher sich nur ein einzelnes Gebirge gliedert. Ihrer Entstehung nach sind die Täler vielfach solche, die bereits dem uranfänglichen Bau der Gebirge angehören und mit diesen zugleich entstanden sind (tektonische Täler), wie z. B. das Einbruchstal der Oberrheinischen Tiefebene, die Muldentäler des Schweizer Jura, die großen Längentäler der Alpen. Die meisten aber sind erst allmählich im Laufe der Zeit durch Schnee und Eis, Regen oder fließendes Wasser ausgehöhlt worden; es sind dies die Erosionstäler oder Skulpturtäler. Junge Erosionstäler sind eng; die Breite ist ein Zeichen höheren Alters. Dem Reichtum an Tälern danken die Gebirge ihren landschaftlichen Reiz; von ihnen hängt ferner ab die Zugänglichkeit und Wegsamkeit der Gebirge für Menschen und Tiere; selbst Pflanzen und Luftmassen folgen ihrer Richtung. i • Anhang. William Morris Davis' geographischer Zyklus Infolge von Hebungen und Senkungen der Erdrinde sind die sog. Urformen entstanden: Urhochländer. Urtiesländer, Urseen, Urflüsse usw. Unter dem Einfluß der Verwitterung und der Erosion werden diese Urformen zu konsequenten oder Folgeformen. Ist der Betrag der Veränderungen ein geringer, so spricht man von jungen Landschaften. Sind die Veränderungen weit fortgeschritten, die Land- schastssormen alfo schon mannigfach umgestaltet und vielfach ausgeglichen, so hat man es mit reisen Formen zu tun. Ist die Einebnung, welche die exogenen Kräfte zu bewirken suchen, völlig erreicht, so bezeichnet man solche Landschaften als alte (Fastebenen). „Jung" sind z. B. solche Teile der Alpen, wo die Höhen- unterschiede noch sehr bedeutend, die Flüsse noch in engen Schluchten dahinbrausen und die Seebecken noch nicht ausgefüllt sind. Ein Beispiel einer „reisen" Land- schast ist die Nordseite des Erzgebirges; die ursprünglichen Formen find fast völlig verändert, die Flüsse haben ziemlich geringes Gefälle und fließen oft in später ent- standenen Tälern. „Alte" Landschaften sind große Gebiete Rußlands; die ur- fprünglichen Höhen sind hier fast gänzlich abgetragen, die Flüsse ziehen mit geringem Gefälle dahin und die früheren Seebecken sind fast alle verschwunden. Diesen be- ständigen Wechsel der Oberflächenformen nennt man Zyklus. Ist an den abtragenden Vorgängen ganz besonders die Tätigkeit des fließenden Wassers beteiligt, so spricht man von normalem oder humidem (v. lat. humidus — seucht) Erosionszyklus. Ist der Ausgleich der Oberflächensormen zumeist ein J W. M. Davis ist ein amerikanischer Geograph.
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