1872 -
Harburg
: Elkan
- Autor: Backhaus, Johann Christian Nikolaus
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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vember ist die Zeit des Frühregens und der Saat; der December und
Januar bringen kühle Regenschauer, Schnee und Sturm; im Februar
ist Feld und Wiese voller Blumen, Mandel-, Pfirsich- und Aprikosen-
bäume blühen. Der März bringt den Spätregen, Gewitter, auch Hagels
Flüsse und Bäche steigen über ihre User; die Palme blüht, die Feige
beginnt zu reifen, die Sommersaat wird gesät. Nach Ostern wird der
Himmel heiter; selten fällt Regen, aber dafür reichlicher Thau. Die
Gerste wird vor, der Weizen nach Pfingsten geerntet. Vom Juni ab
versiegen die Quellen, verdorrt das Gras; Datteln-, Feigen-, Granat-
äpfel- und Oelbäume und der Weinstock geben ihre köstlichen Früchte.
(Nach dieser Zeit wurde das Laubhüttenfest gefeiert.) Das Nahen des
Winters künden vereinzelte Gewitter an. — b) Unter den Bäumen waren
die Eichen von Basan und die Palmen von Jericho berühmt, am höchsten-
geschätzt aber der unansehnliche Oelbaum. Weiden, Pappeln, riesiges
Schilsrohr, Schlingpflanzen und baumartige Oleandergebüsche kränzen
die Ufer des Jordan und der übrigen Gewässer; im Dickicht Hausen Vögel,
Hasen, Wildschweine, Füchse, Luchse, Leoparden, in alter Zeit auch Löiven.
Fischerei und Viehzucht find von Alters her lohnend gewesen (wenig
Pferde); das Land war reich an „Milch und Honigs. Salz und Asphalt
liefert in großer Menge das todte Meer, Kalk und Bausteine die Gebirge.
— c) Landplagen: Erdbeben, Giftwinde, Heuschrecken, Pest und Aussatz.—
Unter der Herrschaft der Römer und der Türken ist das einst so blühende
Land mehr und mehr verödet.
8. Bewohner. Die kananitischen Stämme wurden — bis auf die
Philister, Phönizier und Edomiter — fast ganz ausgerottet. Während
der babylonischen Gefangenschaft besetzten die Samariter die Mitte des
Landes. Die Römer führten die meisten Juden fort. Die meisten jetzigen
Bewohner sind arabischer Abkunft, theils Muhammedaner, theils Christen
(griechische, armenische, wenig römische); zusammen 600,000.
9. Eintheilung. Städte. — a. Judäa. Einst Wohnsitz der
Stämme Juda, Simeon (S.), Benjamin (N.o), Dan (N.o). Städte:
»Jerusalem („Friedensburg"), zwischen dem Thale Josaphat (Kidron)
und dem Thale Hinnom (Gihon) auf 4 Hügeln: Zion, Moriah, Bezetha und
Akra; einst 100 T., jetzt 25 T. Auf Zion früher die Burg Davids, jetzt Kirche
und Kloster der armenischen Christen mit 1000 Zimmern für Pilger, sowie die
evangelische Kirche der Engländer und Deutschen; auf Moriah einst Salomos
Tempel, seit 637 die prächtige Moschee Omars; aus Akra (N.w.) einst Salomos
Palast, Golgatha und Jesu Grab, jetzt die Kirche des hl. Grabes (griechisch);
an Bethesda (N.o.) der Teich gl. N. Zerstörung 70, Eroberung durch die
Kreuzfahrer 1099. Die jetzige Ringmauer, 13™ hoch mit Türmen von 40™, ist
1542 vom Sultan Soliman angelegt. Oestlich von der Stadt liegt der Oel-
berg mit Bethphage und Bethanien am Ostabhange, südlich der Berg
des bösen Raths (Landhaus des Kaiphas), zwischen beiden der Berg des-
Aergernisses (Salomos Götzendienst); i>/, M. nordwestl. der Stadt war Em-
maus. »Jericho, die Palmenstadt, am Thalrande des Jordan, jetzt ein
unbedeutendes Dorf. Nicht weit davon Gilgal ^Stiftshütte) und Beth-El
d. h. „Haus Gottes". »Bethlehem, d.h. „Haus des Brotes", 1 M. südlich
von Jerusalem, Geburtsort Davids und Jesu; Marienkirche mit der Kapelle
und Grotte der Geburt Jesu', erbaut von der Kaiserin Helena. »Hebron,
d. h. „Gemeinschaft", früher Mamre, jetzt El Khalil, d. h. Stadt des Gelieb-