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1908 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Hirschmann, Leonhard, Zahn, Georg
- Auflagennummer (WdK): 42
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
16 Beschaffenheit der Erdoberfläche.
'desselben im Verlaufe eines Mondtages (24 Stunden 491/2 Mi-
nuten) regelmäßig zweimal steigt und zweimal fällt. Die Zeit,
während welcher das Wasser steigt, heißt Flutzeit, die des
Sinkens die Zeit der Ebbe. Diese regelmäßige Bewegung
des Meeres ist eine Folge der Anziehung des Mondes und der
Sonne, wovon die des Mondes dreimal stärker ist als die der
Sonne. Die Höhe der Flut ist sehr verschieden; in den Tropen
und Polargegenden ist sie geringer als in den gemäßigten
Klimaten, wo sie durchschnittlich 5 in beträgt. Die Ostküsten
haben stärkere Fluten als die Westküsten, weil die gegen Westen
sich bewegenden Flutwellen an den Ostküsten aufgestaut werden.
Die höchsten oder Springfluten treten 1 x/2 Tag nach dem
Voll- und Neumonde ein, die kleinsten oder Nippfluten im
ersten oder letzten Viertel.
§ 24. Die Strömungen des Meeres werden im allgemeinen
durch Wärmeverschiedenheiten und ungleiche Dichtigkeit des Wassers
hervorgerufen. „Der Richtun g nach unterscheidet man P olarftrö-
nrungen und Äquatorialströmungen. Die Polarströmungen
fließen von den Polen gegen den Äquator, also in der Richtung der
Meridiane. Sie entstehen dadurch, daß das kältere Wasser der Polar-
gegend nach dem Äquator strömt um den durch die stärkere Verdampfung
in den niederen Breiten entstandenen Wasserverlust wieder zu ersetzen.
Die Äquatorialströmungen fließen in der Richtung der Parallel-
kreise von Osten nach Westen und sind eine Folge der Achsenbewegung
der Erde. Aus der Spaltung der Äquatorialstromuug im Atlantischen
Ozean entsteht der G o l f ström. Anfangs hat dieser ungeheure ozea-
nische Fluß nur eine Breite von 3 Meilen, aber eine Geschwindigkeit
von nicht weniger als 1—3 geographischen Meilen in der Stunde. Er
zieht nun längs der Küste Nordamerikas gegen Nordosten, nimmt
aber an Geschwindigkeit ab, je weiter er nach Norden kommt. Auf
diesem Laufe erreicht er eine Breite von 80—150 Meilen und ivendet
sich endlich bei der Insel Nen-Fundland östlich nach den Azoren hin.
Nördlich von der Inselgruppe teilt er sich in zwei Hauptarme, einen
nordöstlichen und einen südöstlichen Arm. Dem nordöstlichen haben
die Britischen Inseln, Norwegen und selbst Island ein milderes Klima
zu danken, als es diesen Breiten zukommt. Der südöstliche Arm biegt
in der Breite von den Kap Verdischen Inseln nach Südwesten und
Westen um und vereinigt so nach einer kreisförmigen Bewegung seine
Wasser wieder mit dem Äquatorialstrome. Der Golfstrom zeichnet
sich durch eine sehr hohe Wärme, blaue Farbe, große Massen von
Seegras und einen größeren Salzgehalt aus und erscheint scharf
abgeschnitten vom übrigen Wasser, über dessen Niveau er sich dach-
förmig erhebt. Die Meeresströmungen sind für die Schiffahrt von
großem Nutzen.
§ 25. Menschenrassen. Die Zahl der auf der Erde
wohnenden Meufchen beträgt ungefähr 1538 Millionen. Man
unterscheidet nach der Verschiedenheit der Hautfarbe und des
Körperbaues gewöhnlich 5 Hauptmenschenklassen oder Rassen.