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1888 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
16 Das deutsche Reich.
b) Rheingebiet.
Hier kommen in Betracht die o b e r r h e i n i s ch e T i e s e l> e n e
und die den Rhein begleitenden Gebirgszüge Schwarz Wald
und W a s g a u mit ihren Fortsetzungen, ferner das schwäbisch-
fränkische Stufenland und die es umgebenden Grenz-
gebirge.
I.> Die oberrheinische Tiefebene. Sie erstreckt sich
von Basel bis Mainz zwischen Schwarzwald und Wasgau und
deren nördlichen Fortsetzungen. — Der fast wag*echte Thal-
g rund wird nur im S. der Ebene unterbrochen, wo unweit
Freiburg im Breisgan der Kais er stuhl (600 m) aufsteigt,
ein vulkanisches Waldgebirge mit prächtiger Aussicht. — Reich
bewässert wird das Gebiet durch den Rhein mit seinen
Nebenflüssen.
Der Rhein tritt bei Basel in die oberrheinische Tief-
ebene ein und nimmt damit seine frühere nördliche Laufrichtung
wieder auf. Er behält dieselbe nun bei bis Mainz, wo er
plötzlich eine scharfe Wendung gegen W. bis Bingen nimmt.
Diese Strecke zwischen Mainz und Bingen ist der vielbesuugene
Rheingau. — Links ist der größte Nebenfluß die Jll,
welche das obere Elsaß durchfließt und bei Straßburg mündet.
Rechts fließen zu die Kinzig, die M u r g, der Neckar (S. 22)
und der Main (S. 21).
Infolge der tiefen Lage und der allenthalben schützenden
Gebirgsmauern erfreut sich die Ebene des wärmsten Klimas
in Deutschland (9—10° mittlere Jahrestemperatur). Ziemlich
gering sind im unteren Teil der Ebene die Niederschläge
(jährliche Regenhöhe nur bis 55 cm). — Da es auch nicht an
fruchtbarem Boden fehlt, so gehört das oberrheinische Tiefland
zu den gesegnetsten Gegenden unseres Vaterlandes. Edle
Kastanien- und Walnußbäume, herrliche Obsthaine, Tabak- und
Weinpflanzungen wechseln mit wogenden Saatfeldern in üppiger
Fülle. Doch gibt es da und dort anch Striche, in denen Moor-
bildungen und Sand der Kultur im Wege stehen — Ein solch
mildes Klima, solch gesegnete Fruchtbarkeit mußte naturgemäß
große Anziehungskrast aus die Menschen ausüben; wir finden
denn auch, daß die oberrheinische Ebene zu deu bevölkert st en
Gebieten Deutschlands zählt; es treffen auf 1 qlcm nicht weniger
als ca. 150 Einwohner.
a) Der Schwarzwald Derselbe erstreckt sich vom Rhein-
knie bei Basel bis znnl Thale der Murg. — Die höch st en
Punkte des Gebirges liegen im S., so der Feldberg, 1500 m,
und das Belcheu, 1400m. Der Abfall des Gebirges ist steil
zur Rheiuebeue, dagegen senkt es sich allmählich zur schwäbischen
Ebene. — Von den zahlreichen Thälern, von welchen die