Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Mitteleuropa - S. 27

1888 - München : Oldenbourg
Norddeutsches Tiefland. 27 Die Bevölkerung ist ziemlich dicht, obwohl das Gebirge nicht sehr erzreich ist. Hiezu trägt namentlich die Leinwand- Weberei bei, die hier dnrch die reichen Flachsernten besonders begünstigt wird. C. Das norddeutsche Tiefland. Es ist die westliche Fortsetzung der großen osteuropäischen Tiesebene, nimmt den ganzen Raum zwischen den Gebirgen Mitteldeutschlands und der Nord- und Ostsee ein und geht im W. iu das uordsrauzösische Tiefland über. Die Stromrinne der Elbe scheidet dasselbe in zwei Hälften. I. Das Tiesland westlich der Elbe. Es ist, abge- sehen von den flachen Rücken der Lüneburger Heide, fast eine wagrechte Flüche, die sich gegen Nw. zur Küste der Nordsee abdacht. Die bedeutendsten Küsteneinschnitte sind hier der Weser- nebst dem Jadebusen und der Emsbusen mit dem D o l l a r t. 1. Die Bodeubeschaffeuheit dieser Ebene schwankt zwischen den größten Gegensätzen und bedingt dadurch einen verschiedenen landschaftlichen Charakter und eine ungleichartige Entwicklung der Kultur. a) An den Küsten des Meeres zieht sich äußerst frucht- bares Land hin, der sog. Marschboden, eine ganz steinsreie, thonige Anschwemmung des Meeres. Zuweilen liegen diese Marschen wenig höher als der Spiegel der Flut und müssen daher durch Erddämme, sog. Deiche, gegen Überschwemmung geschützt werden. Die Kosten, welche auf diese Dämme ver- wendet worden und noch verwendet werden, sind sehr beträcht- lich, so sehr, daß der Marschbauer zu sagen pflegt, ohne Deich- last könnte er mit einem silbernen Psluge ackern. — Eigen- tümlich wie das Land ist auch dessen Bevölkerung. Sie ist infolge des steten Kampfes mit dem Meere kräftigen Körpers und zähen Charakters. d) Jenseits der Marschen liegen die sog. Watten, flache, nur bei Ebbe trockene, bei Flut von der See bedeckte Land- striche. e) Bei weitem größeren Raum als die Marschen nimmt das Geestland ein; man versteht darunter mageren, sandigen Boden, der zuweilen noch den Bau des Buchweizens zuläßt, hie und da geradezu in kahle Sandeinöden, mit Heidetraut überzogen, ausartet. Einen Teil desselben bildet die Lüne- bürg er Heide zwischen Elbe und Aller; sie zählt zu den unfruchtbarsten Strichen Deutschlands. ä) Eigentümlich sind ferner diesem westlichen Teile des Tieflandes die großartigen M o qxi. Solche Moorstrecken sind besonders rechts und links der Ems; das größte ist das Bour-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer