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1. Mitteleuropa - S. 34

1888 - München : Oldenbourg
34 Das deutsche Reich. 2. Die höchste mittlere Jahrestemperatur (9—11° C.) herrscht im Rheingebiete. 3. Das ganze übrige Deutschland besitzt eine mittlere Jahrestemperatur von 7—9° C. (Fig. 2 S. 34.) Mit den Niederschlägen verhält es sich also: 1. Die meisten Niederschläge (mittlere jährliche Regen- höhe über 85 em) fallen in den Alpen, auf der schwäbisch- bayerischen Hochebene und auf einzelnen Mittelgebirgen. 2. Die geringsten Niederschläge (bis 55 em) treffen anf das mittlere Rheingebiet und das ostelbische Tiefland. 3. Im übrigen Deutschland beträgt die mittlere jährliche Regenhöhe 55—85 cm. (Fig. 3 S. 35.) ..§ 4. Die Bevölkerung des deutschen Reiches. 1. Zahl. In Deutschland leben gegenwärtig rund 47 Mill. Einwohner, d. i. gut neunmal so viel wie in Bayern. Unter den europäischen Staaten wird es bezüglich der Einwohnerzahl nur von Rußland übertrosfen. 2. Dichtigkeit. Da Deutschland auf 540 T. qkm 47 Mill Einwohner hat, so würden unter der Annahme ganz gleich- mäßiger Vertheiluug über diese Fläche auf ein Quadratkilometer etwa 87 Menschen treffen; es ist das die sog. mittlere Volks- dichtigkeit; allein die Verteilung der Bevölkerung ist in den einzelnen Staaten sehr verschieden. Ziemlich schwach (bis 75 E. per qkm) bevölkert ist ein großer Theil des Königreichs Preußen und des Königreichs Bayern. Dagegen besitzen eine ziemlich dichte (75—150 E. per ql<m) Bevölkerung fast ganz Mitteldeutschland und ''beträchtliche Strecken des Rheingebietes. Die dichteste Bevölkerung (über 150 E. per qkm) befindet sich im Königreich Sachsen und einigen längs des Rheinflusses sich hinziehenden Staatengebieten. Der Grund der geringen Bevölkerung im norddeutschen Tieflande und in Bayern liegt besonders darin, daß beide Ge- biete ziemlich viel unfruchtbares Land enthalten, wie Moose, Sümpfe, Seen; dann wird auch in beiden Gebieten vorherrschend Ackerbau getrieben, der weit weniger Menschen erfordert, aber auch weniger Menschen ernährt als die Industrie. Diese hat ihren Sitz besonders in Mitteldeutschland, das deshalb auch stärker bevölkert ist. In sehr hohem Grade ist die Industrie im Königreich Sachsen entwickelt. Auch das Rheingebiet dankt seine dichte Bevölkerung dem reich ausgebildeten Industriellen, freilich auch, besonders im S., den günstigen klimatischen Verhältnissen und der dadurch bedingten großen Ergiebigkeit des Bodens. (Fig. 4.)
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