1910 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Autor: Lehmann, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Schweiz.
Rheinfall ein großes Hindernis, aber dem Naturfreunde bietet die gewaltige, schäumende
und sprudelnde Wassermenge einen großartigen Anblick. Km Fuße des Falles hat man
ein Elektrizitätswerk angelegt, durch das ein Teil der Wasserkraft für gewerbliche
Betriebe ausgenutzt wird.
Da der "Boden der Hochebene fruchtbar und das Rlima milde und feucht ist, werden
allenthalben Ackerbau und Viehzucht betrieben. Besonders in den westlichen Gegenden
gedeiht auf sonnigen Hügeln viel Wein und (Dbst. Die Landwirtschaft allein kann freilich
die zahlreiche Bevölkerung nicht ernähren. Die vielfachen Wasserkräfte begünstigten
aber das Aufblühen wichtiger Gewerbe. Die Hauptstadt Bern (80; Universität) hat
lebhafte Maschinen- und Wollenindustrie. In 5t. Gallen (55) werden Baumwollen-
waren und Stickereien, in dem volkreichen Zürich (180; Universität) Seidenstoffe
hergestellt, und Basel (130; Universität) ist der hauptsitz der 5eidenbandweberei.
Da sich bei dieser Stadt wichtige Verkehrswege treffen, die durch die Burgundische
Pforte, aus dem Rheintale, aus dem Donautale und aus Italien (5t. Gotthard) kommen,
ist sie zu einem bedeutenden Handelsplatze herangewachsen. Line Hauptstation der
Gotthardbahn ist Luzern (35) am schönen vierwaldstätter-5ee. Es liegt in der Nähe
der Kussichtsberge Higi und Pilatus und wird deshalb von vielen Vergnügungsreisenden
aufgesucht. — Durch Landwirtschaft, Industrie, Handel und Fremdenverkehr sind die
Schweizer wohlhabend geworden. Daher konnten sie ihre Fürsorge der Förderung von
Kunst und Wissenschaft zuwenden. Die Bildung steht besonders in den größeren Orten
auf hoher 5tufe.
I. Die Schweizer Alpen haben wir fchon früher (5. 63) kennen gelernt.
4. politische Verhältnisse. Die Schweiz besteht aus 25 Einzelstaaten oder Kan-
tonen, die zusammen eine Bundesrepublik bilden. Die Regierung wird durch den Bundes-
rat ausgeübt, an dessen Spitze der Präsident steht. — Der Norden der Schweiz mit den
Städten Bern, Basel, Zürich, St. Gallen und Luzern wird von Deutschen bewohnt (über
2/s der Gesamtbevölkerung), der Westen mit dem Hauptorte Genf von Franzosen und der
Süden (am Tessin) von Italienern. — Etwa S/6 der Bevölkerung bekennen sich zur re-
formierten Kirche; % sind römisch-katholisch. — Deutschland steht mit der Schweiz in leb-
haftem Handelsverkehr. Es bezieht von dort besonders Seiden- und Baumwollenwaren, sowie
Taschenuhren und Erzeugnisse der Viehzucht (Kühe, Käse, Mndshäute). Umgekehrt erhält
die Schweiz aus unserm Vaterlande namentlich Kohlen,' Eisenwaren, Kleiderstoffe, sowie
fertige Kleider und Wäsche.
Einfuhr aus der Schweiz 1908: 180 1ttui.1tt. ausfuhr nach der Schweiz 1908: 400mill.m.
Seide und seidene Gewebe . . 551ttüi.rit. Kohlen und Koks.....55 Tmill. Itc.
Deutschlands
Baumwollengarn, -gewebe und
Stickereien.......
12
Allerlei Gewebe, fertige Kleider,
Posamenten......
45
Taschenuhren
Käse . . .
Wollgarn und -gewebe. . . 7
. 20
. 10
Maschinen- und Metallwaren. 30
Leder und Schuhzeug ... 10
Getreide und Mehl .... 25
Tierhäute zur Lederbereitung. 7
u. a.
Bücher
6
u. a.