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1. Mitteleuropa - S. 24

1912 - Leipzig : Teubner
24 Lpreewald. Berlin schützen soll, befinden sich Gewehrfabriken, in Brandenburg (54) Fahrrad- fabriken, Wollwebereien und Korbwarenfabriken, in Rathenow (25) berühmte Glasschleifereien und optische Anstalten (Brillen, Fernrohre usw.). Der Spreewald. Im Süden des Gebietes fließen Bober und Görlitzer Neisse zur Oder, sowie die Spree zur Havel. Die Spree durchströmt in ihrem Mittelläufe den Spreewald. Der Fluß teilt sich hier in viele 5lrme, so daß das Land gleichsam in eine große Knzahl von Inseln zerschnitten wird. In früherer Zeit waren sie mit dichtem Walde bedeckt. Da aber die Bewohner (Nachkommen der alten Wenden) mit uner- müdlichem Fleiß die Wälder rodeten, sind große Flächen für den 5lcker-, Garten- und Wiesenbau gewonnen worden. Die Wohnhäuser liegen, von Eichen und Erlen be- schattet, auf den einzelnen Inseln. Kls Verkehrswege dienen Wasserstraßen. Der Kahn ist daher das wichtigste Verkehrsmittel,- im Kahne fahren die Bewohner des Spree- waldes an die Stätte ihrer Krbeit, führen das Vieh auf die Weide und bringen die Bodenerzeugnisse auf den nächsten Markt. Der Kahn trägt das Rind zur Schule, das Hochzeitspaar zur Kirche und den verstorbenen auf den Friedhof. Briefträger, Förster, Hausierer, Musikanten, Gendarmen und Nachtwächter — alle müssen ihn benutzen. Und eine Lust ist es, unter den mächtig gewölbten Erlendomen dahinzufahren. Laut- los gleitet das Fahrzeug über die grünlich schillernde Flut. Kus den Zweigen schallt der vielstimmige Gesang Tausender von gefiederten Sängern. Oft sind aber die Wasserstraßen nur mit Bäumen eingefaßt, die den Fahrenden Schutz gegen die brennende Sonne geben. Zwischen den Baumstämmen blickt man dann über die weiten Wiesen, die nach der Heuernte einen seltsamen Knblick mit ihren „Schobern" gewähren, den um einen Pfahl errichteten Heuhaufen. Im Winter treten Schlittschuhe und Schlitten an die Stelle des Kahnes. Da die Spreewaldbewohner vielfach in der Fremde ein- träglichere Beschäftigung finden als in der Heimat, wandern sie oft in die benach- barten Großstädte. Dort kann man häufig junge Spreewälderinnen im Schmucke ihrer Volkstracht sehen. Branden- durger Tor Straße ,,Unter
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