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1. Geschichte des Mittelalters - S. 63

1914 - Bamberg : Buchner
Friedrich I. 63 Erster Zug nach Italien 1154—55. Dieses Land hatte sich seit Lothars Zeiten mehr und mehr vom Reiche unabhängig zu machen gewußt. Die norditalischen Städte bildeten fast selbständige Gemeinwesen,- Rom vollends hatte den Papst verjagt und eine republikanische Regierung eingesetzt, deren Seele Arnold von Brescia war, ein Kleriker, der die weltliche Macht der Kirche aufs heftigste bekämpfte. Friedrich erschien an der Spitze einer kleinen Heerschar in Italien, ließ den geflüchteten Arnold festnehmen und lieferte ihn dem römischen Stadtpräfekten aus. Arnold wurde hingerichtet, sein Leichnam verbrannt und die Asche in den Tiber gestreut. Friedrich aber erhielt von Hadrian Iv. die Kaiserkrone (1155). 1155 Bezeichnend für das Selbstgefühl Friedrichs war es, daß er bei der ersten Begegnung mit dem Papst sich weigerte diesem den Steigbügel zu halten und sich zu dieser Höflichkeit erst bequemte, nachdem man ihm versichert hatte, daß es ein altes herkommen sei. Dagegen ließ er ein Wandgemälde im Lateran zerstören, das den Kaiser Lothar darstellte, wie er knieend dem Papst seine Lehenshuldigung darbrachte. Auf dem Heimweg des Kaisers ereignete sich in der Berner (Veroneser) 1155] Klause jener Vorfall, der das älteste Ruhmesblatt in der Geschichte unseres wittelsbachischen Fürstenhauses bildet. Lin Ritter Alberich von Verona hatte mit seinen Leuten an der schmälsten Stelle der Straße einen überragenden Felsen besetzt und drohte dem kleinen Heere des Kaisers mit Tod und verderben, wenn nicht jeder Kriegsmann Harnisch und Pferd und Friedrich außerdem eine Summe Geldes erlegten. Um seinen kaiserlichen Herrn vor diesem Schimpf zu retten erstieg sein Bannerträger Pfalzgraf Cdtto von Iüittelsbach mit 200 Leuten einen Felsen oberhalb der Stellung der Lombarden, indem sie ihre Lanzen zu Leitern zusammenbanden und einer auf die Schultern des andern stieg, vor dem überlegenen Angriff der tapferen Schar mußten die Wegelagerer ihre Stellung räumen. Sie wurden, soweit sie nicht im Kampf gefallen waren, gefangen genommen und aufgeknüpft. Zweiter Zug nach Italien 1158—62. Schon vor dem ersten Römerzuge war Friedrich von einigen lombardischen Städten um Schutz gegen das übermütige Mailand angerufen worden. Nunmehr zog der Kaiser 1158 mit einem starken Heere nach Süden. Auf einem glänzenden Reichstag auf den Ronkalischen Feldern bei Piacenza, wo die deutschen Herrscher Heeresmusterung zu halten pflegten, ließ er die kaiserlichen hoheitsrechte durch Abgeordnete der Städte und die angesehensten Vertreter der Universität Bologna feststellen. Die ihm dabei eingeräumten Befugnisse gingen über die von den früheren Kaisern geübten Rechte erheblich hinaus. Namentlich wurde Friedrich das Recht zuerkannt die Bürgermeister der Städte zu ernennen. Als Mailand sich hierin dem Kaiser widersetzte, belagerte Friedrich die Stadt und zwang sie zur Unterwerfung. Barfuß
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