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1. Geschichte des Mittelalters - S. 75

1914 - Bamberg : Buchner
Die Kreuzzüge. 75 Marseille eingeschifft hatten, vor Kkkon ein. Infolge eines zwischen den Herrschern ausgebrochenen Zwistes kehrte Philipp August nach der Einnahme von Hffon nach Frankreich zurück, Richard Löwenherz aber schloß mit Saladin einen Vertrag, der den Christen zwar den Besuch der heiligen Stätten erlaubte, von ihren früheren Eroberungen aber nur Joppe, den Hafen von Jerusalem, und einen Streifen an der syrischen Küste beließ. Der 4. Kreuzzug 1202—04 trögt diesen Hamen mit Unrecht. Die italienischen und französischen Ritter, die sich zum Zweck eines Kreuzzuges in Venedig gesammelt hatten, ließen sich von dem größten aller Dogen, dem mehr als neunzigjährigen Dandolo, bewegen, statt nach Palästina zu fahren, Dalmatien den venetianern zu erobern und hierauf nach Konstantinopel zu segeln, wo Venedig in die Thronwirren des byzantinischen Reiches eingriff. Nach der Einnahme und Verheerung der Stadt wurde das byzantinische Reich aufgeteilt und an dessen Stelle ein Lateinisches Kaisertum unter dem Grasen Balduin von Flandern errichtet, das jedoch nur kurzen Bestand hatte (1204—61). Venedig erwarb damals eine Reihe von Inseln und die Küste von Ittorea. Es wurde dadurch die Beherrscherin des Mittelländischen Meeres. Die damals nach Venedig gebrachten sog. Rosse des Lysippus und die herrlichen Bronzetüren, die heute noch die Markuskirche schmücken, erinnern an die damalige tdeltmachtstellung der venetianischen Republik. Zwischen dem 4. und dem 5. Kreuzzug liegt der sog. Kinderkreuzzug 1212. Tausende von halberwachsenen Knaben und Mädchen aus Frankreich und Deutschland scharten sich in religiöser Schwärmerei um einen jungen französischen Hirten, der vorgab, himmlische Erscheinungen gehabt zu haben, die ihm das Gelingen des Werkes verhießen, an dem die Macht der Großen und die Tapferkeit der Ritter bisher gescheitert waren. Die einzelnen Scharen gelangten zu den südfranzösischen und italienischen Häfen und wurden von gewissenlosen christlichen Händlern unter falschen Vorspiegelungen teils auf die Schiffe gelockt und in die Sklaverei verkauft, teils kehrten sie enttäuscht in die Heimat zurück. Der 5. Kreuzzug, ein Unternehmen des gebannten Kaisers Friedrich Ii., war der erfolgreichste von allen. Ein Vertrag mit dem Sultan von Ägypten stellte das von Saladin 1187 zerstörte christliche Königreich von Jerusalem wieder her, jedoch nur für kurze Zeit. 1244 ging Jerusalem, 1291 flffon, der letzte Stützpunkt der christlichen Macht im Grient, dauernd verloren. Der 6. und der 7. Kreuzzug, beide von Ludwig Ix. dem heiligen von Frankreich unternommen, jener 1248—54 gegen Ägypten, dieser 1270 gegen den Korsarenstaat Tunis, vermochten an dem Zusammenbruch der christlichen Herrschaft im Osten nichts zu ändern.
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