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1. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1914 - Bamberg : Buchner
80 Die Städte. Zu diesen Kämpfen im Nordosten Deutschlands strömten Bitter aus dem ganzen Reiche zusammen, da sie hier ein geeignetes Held für ihren Tatendrang fanden. Seitdem nämlich die Kreuzzüge und die Römerzüge aufhörten, fehlte es den Rittern an einer ernsten Aufgabe, vielen sogar am Unterhalt. Das Raubrittertum nahm immer mehr überhand. Oie Stäöte. während so das Rittertum allmählich entartete, begann das Bürgertum in den Städten seine Blüte zu entfalten. Die Städte in Deutschland waren aus den römischen Kastellen hervorgegangen oder hatten sich um Zürstensitze und Burgen, um Kirchen oder Abteien entwickelt. (Es waren ursprünglich Handelsplätze, die von den Königen mit dem Markt- und dem Befestigungsrecht ausgestattet wurden und die Befugnis erhielten eigene Vorstände und einen Rat zu wählen. Zn den fürstlichen Gebieten entstanden so Landstädte, auf Reichsboden Reichsstädte. Jene standen unter einem Bürsten, ihrem Landesherrn,- diese standen unmittelbar unter dem Kaiser. Der günstigste Boden für das Auskommen freier Reichsstädte waren die zertrümmerten Herzogtümer. Weitaus die meisten Reichsstädte lagen in $ranfen und in Schwaben, wie auch die fränkischen und die schwäbischen Kaiser die Städte am meisten begünstigten. Sie erhielten zum Dank für die Hilfe, die sie den Kaisern gegen die Surften gewährten, Freiheit von Zollen und das Recht Münzen zu prägen. Indem die kaiserlichen oder bischöflichen Aufsichtsbeamten, die Burggrafen und Dögte, immer mehr beiseite gedrängt wurden, entwickelten sich die Reichsstädte gleich den lombardischen Städten zu selbständigen und mächtigen Gemeinwesen. An die Spitze derselben traten Bürgermeister und Ratsherren. Zu diesen (Ehrensteilen hatten zunächst nur die Patrizier Zutritt, vornehme Großgrundbesitzer und reiche Kaufherren. Sie bildeten das Schöffenkollegium zur Entscheidung der bürgerlichen Rechtshändel und den Stadtrat, einen Bürgerausschuß für die Verwaltung der Stadt. Ausgeschlossen hievon waren die Handwerker. Diese gliederten sich an vielen Cdrten in Zünfte oder Innungen, indem alle, die das gleiche Handwerk ausübten, je eine Zunft bildeten: Tuchmacher, $ärber, Kürschner, Gerber usw. Durch sie sollten die Erzeugnisse der einheimischen Handwerker überwacht und fremde ausgeschlossen werden. Die Zünfte hoben das Standesgefühl der Handwerker und erzwangen später, wenn auch unter schweren Kämpfen mit den Patriziern, in den meisten Städten Zutritt zum Rat und damit Anteil am Stadtregiment. macht und Reichtum der Städte beruhte anfangs auf^dem Handel, nicht auf dem Gewerbe. Der Handel wurde durch die Kreuzzüge mächtig
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