Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1914 - Bamberg : Buchner
96 Ludwig der Bayer. und Schrift für die Zache des Kaisers eintraten und durch seelsorgerische Tätigkeit das päpstliche Interdikt nach Kräften unwirksam machten, fluch das deutsche Volk nahm in diesem Kampfe überwiegend Partei für den Kaiser. Die Kurfürsten aber kamen in Oberlahnstein zusammen, schlossen zur Wahrung ihrer Rechte einen Bund und ließen am gegenüberliegenden Ufer des Rheins in dem Baumgarten zu Rhens oder Rense öffentlich 1338 verkünden: der von ihnen einmütig oder wenigstens von der Mehrheit gewählte König bedürfe der Bestätigung des Papstes nicht um die kaiserlichen Rechte auszuüben. Der darauffolgende Reichstag von Frankfurt erhob diesen Beschluß zum Reichsgesetz. Das schöne Verhältnis zwischen Kaiser und Kurfürsten wurde indessen durch das Streben Ludwigs nach Vergrößerung seiner hausmacht mehr und mehr getrübt. Er erwarb im Laufe seiner Regierung für das wittelsbachische Haus 1. die Markgrafschaft Brandenburg, die er 1324 nach dem Aus-1324 sterben der flskanier seinem gleichnamigen Sohn verlieh; 2. die Grafschaft Tirol, die eben dieser Sohn durch seine Vermählung 1342 mit Margareta Maultasch (von der Burg Ittaletasca so genannt) 1342 erhielt; 3. die Grafschaften Hennegau, Seeland, Holland und Fries-1346 land, die seine zweite Gemahlin Margarete 1346 nach dem Tode ihres Bruders erbte. fluch war ihm 1340 Ztiederbay ern nach dem flussterben dieser 1329 Linie zugefallen. Dagegen hatte er schon 1329 im hausvertrag von pavia (geschlossen auf dem Rückweg aus Italien) den Nachkommen seines Bruders Rudolf die Rheinpfalz abgetreten und dazu einen Teil des Nordgaues, der infolge dieser Verbindung mit der Rheinpfalz den Namen Gber-pfalz erhielt. Seit 1329 zerfielen die Xoittelsbacher in zwei Hauptlinien, in die pfälzische oder Rudolfische und in die bayerische oder Ludwigsche Linie. Die allzu eifrige Sorge Ludwigs für sein Geschlecht weckte die Eifersucht der deutschen Fürsten und machte sie den Einflüsterungen des neuen Papstes Eiemens Vi. zugänglich, fluf dessen Betreiben setzten ihn die 1346 Kurfürsten ab und wählten zu seinem Nachfolger den Erben des lützelburgischen Hauses Karl Iv. von Böhmen. Dieser stand bereits mit einem Heere an der bayerischen Grenze, als Ludwig auf der Bärenjagd bei Fürstenfeldbruck eines jähen Todes verschied. Sein prunkvolles Grabmal steht in der Frauenkirche zu München. Beim deutschen Volke hat sich der leutselige König, dessen lauterer Wandel auch seinen Gegnern Achtung einflößte, ein dauerndes Andenken
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer