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1. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 13

1911 - München : Oldenbourg
Deutschland. 13 Teil, der größtenteils dem Kreise Niederbayern angehört, erreicht das Gebirge seine höchste Erhebung; hier der Arber mit 1500 m, der Rachel mit 1450 m und der Dreisesselberg mit malerischem Blockgipfel, 1300m. Stille, schwer- mütige Seen, von dunklen Wäldern umrahmt, schmücken das Gebirge; doch liegt nur der Arbersee aus bayerischem Boden. Dem Hauptzuge des Gebirges folgt die bayerisch-böhmische Grenze. Ihm lagert als niedrigerer Zug der Bayerische Wald vor, der in seiner ganzen Länge vom „Pfahl", dem größten Quarzriff der Erde, durchzogen wird. Zahlreiche Sackbahnen erschließen heute die Naturschätze des „Waldes" und zwei Hauptlinien durchziehen ihn in seiner ganzen Breite: die Linie Deggen- dorf—zwiesel—eisenstein—pilsen—prag und die Linie Schwandorf—cham— Furth—pilsen—prag. — Den Westen der Oberpfalz erfüllt das Kalkplateau des Fränkischen Jura (s. S. 16). Eine eigentliche Ebene (aus Keupersandstein) zieht nur zwischen Weiden und Kemnath längs der Heidenaab hin; aus ihr ragen weithin sichtbar die steilen Basaltkegel des Park st ein (600 m) bei Weiden und des Rauhen Kulm (700 m) bei Kemnath auf. Erwerb. Der Boden der Oberpfalz ist vielfach steinig und wenig ertragfähig, das Klima, besonders im Walde, rauh; der Bodenbau lohnt daher nur mäßig. Dagegen liefern die Gebirge der Oberpfalz, Böhmerwald, Fichtelgebirge und Jura, viel Holz und technisch verwendbares Gestein; der Böhmerwald Quarz zur Bereitung von Glas, Granit, Graphit und Porzellanerde, der Jura birgt bei Amberg und nördlich von Regensburg Eisen. Die Gewinnung und Verarbeitung dieser Bodenschätze hat in der Oberpfalz einen regen Bergbau und eine lebhafte Industrie hervorgerufen. Verkehrslage. Eine Förderung erfährt die Industrie durch die günstige Verkehrslage des Gebietes: die Linien Berlin—rom, Nürnberg—eger—karlsbad und Nürnberg—regensburg durchziehen den Kreis. Siedelungen. Diese folgen den Flüssen. Die Hauptstadt des Kreises Oberpfalz ist Regensburg, 52000 E., wo die Donau schiffbar wird. Schon von den Römern gegründet, war es im Mittelalter freie Reichsstadt und eine der größten deutschen Handelsstädte. Seine Industrie ist in lebhaftem Aufschwung begriffen. Es hat Schiffbau, Zucker-, Tabak- und Pechfabriken, am bekann- testen aber ist der ausgedehnte Versand seiner Fleischwaren („Regensburger Würste" und Schinken). Regensburg ist auch der Mittelpunkt wichtiger Eisen- bahnlinien. Donauabwärts erhebt sich auf einer vorgeschobenen Höhe des Bayerischen Waldes die Walhalla, ein Marmortempel mit den Büsten be- rühmter Deutschen, erbaut von König Ludwig I. Nördlich von Regensburg die Maximilianshütte, das größte Eisenwerk in Süddeutschland. Schwan- dorf, Weiden und Wie sau sind Eisenbahnknotenpunkte, Cham, der Haupt- ort des oberen Bayerischen Waldes, ist einer der ersten Holzstapelplätze in Bayern. An der Vils Amberg, die zweitgrößte Stadt des Kreises, fast in dessen Mitte gelegen. In seiner Nähe das staatliche Eisenwerk. Schwandorf erzeugt Tonwaren. Geschichtliches. Ober- und Niederbayern, das heutige Altbayern, und die Oberpfalz bilden zusammen die ältesten Bestandteile der Monarchie. M. u. A. Geistbeck. Erdkunde Ii. 21. Aufl. 2
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