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1. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 24

1911 - München : Oldenbourg
24 Mitteleuropa. Bodengestalt. Im Süden der 6—7 Stunden breiten Ebene erhebt im unweit Freiburg im Breisgau der schönbewaldete Kaiserstuhl (600m); sich übrigen ist der Boden völlig stach. Bewässerung. Wasserspender des Gebietes ist der Rhein mit seinen Nebenflüssen. Der Rhein hat seine Quelle auf dem St. Gotthard in der Schweiz, durchströmt den Bodensee und verläßt ihn bei Konstanz. Nächst der schwei- zerischen Stadt Schaffhausen macht er den berühmten Fall und tritt dann bei Basel in die Oberrheinische Tiefebene ein. Hier nimmt er eine nördliche Lauf- richtung bis Mainz, wo er plötzlich eine scharfe Wendung gegen W. bis Bingen macht; die malerische Strecke zwischen Mainz und Bingen ist der vielbesungene Rh eingau. — Links geht dem Rheine die Jll zu, welche das obere Elsaß durchfließt und bei Straßburg mündet. Rechts empfängt er außer einigen Schwarz- Waldbächen den Neckar und den Main. Das Gebiet ist wohlbewässert. Klima und Erzeugnisse. Die Oberrheinische Tiefebene hat das wärmste Klima in ganzdeutschlaud und ausreichenden Regen. Der tiefe Lößboden ist sehr fruchtbar. Daher bedecken die Ebene wogende Saatfelder, ausgedehnte Obsthaine, Tabak- und Hopfenpflanzungen. Unabsehbare Weingärten, edle Kastanien-, Walnuß-, Pfirsich- und Aprikosenbäume schmücken die Gehänge der Gebirge. Die Oberrheinische Tiefebene zählt zu den gesegnetsten und dichtest- bevölkerten Landstrichen Deutschlands.^) Es treffen auf 1 qkm 150 Einwohner. Das Oberrheinische Gebirgssystem: Schwarzwald^), Neckarbergland und Odenwald; Wasgau (Vogesen) und Haardt. Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene sind sast gleich hoch und ihre stärksten Erhebungen liegen im Süden (Feldberg 1500 m, Sulzer-Belchen 1420 m). Nach Norden ver- flachen sie sich; der Schwarzwald senkt sich zum Neckarbergland und Odenwald, der Wasgenwald zunächst zu einer breiten Senke zwischen dem Zaberner Steig und der Lauter, dann zur Haardt. Zur Rheinebene fallen die Randhöhen steil ab, nach Westen gehen sie allmählich in die Lothringische, nach Osten in die Schwäbisch-Fränkische Tafelebene über. Schwarzwald und Vogesen bestehen in ihren südlichen Erhebungen aus Granit- und Gneiskuppen, in ihren nördlichen Teilen aus Buntsandsteinplateaus. Diesen beiden Gesteinsarten ist hauptsächlich das herrliche Waldkleid der Gebirge zu danken. Die Randgebirge der Ober- rheinischen Tiefebene bekunden also große Ähnlichkeit. Klima und Pflanzenkleid. Die Borberge, das Rheinthal entlang, schmücken Laubwälder, Obsthaiue und Rebengärten (Markgräsler). Auf den mittleren Höhen finden sich prächtige Nadelwälder, während die höchsten Gipfel waldlos sind. Klima und Pflanzenkleid sind je nach der Erhebung verschieden. Erwerb. Die schönsten Tannen werden als sogenannte „Holländer" ans dem Rheine hach Holland zu Masten verflößt. Ferner dient das Holz einer großartigen Uhrenindustrie, zu Holzschnitzereien und zur Fabrikation von Musik- werken (Orchestrions). Gar manchem Orte bildet sodann der Fremdenverkehr eine ') Den Wohlstand der oberrheinischen Lande zeichnet treffend das elsässische Sprichwort: „Drei Schlösser auf einem Berg, drei Kirchen in einem Tal, find't man im Elsaß überall." 2) Geistbeck und Engleder. Geogr. Typenbilder. Der Schwarzwald.
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