1911 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Mathematische Geographie.
äquator weicht dieselbe nach N und S ab, und zwar beträgt die
Neigung 23^2°. Man spricht deshalb von der Schiefe der
Ekliptik. Der von der Linie der Ekliptik durchschnittene Kreis
von Sternbildern wird Tierkreis genannt. Er setzt sich aus
folgenden Sterngruppen zusammen:
Y « n 0 Q
Widder Stier Zwillinge Krebs Löwe Jungfrau
— ** % «• X
Wage Skorpion ""¿¿Schütze Steinbock Wassermann Fische
Da die Sternbilder eine verschiedene Länge haben, ist die Ekliptik
in zwölf gleiche Teile von je 30°, in die 12 Himmelszeichen
eingeteilt worden, die mit den Sternbildern gleiche Namen haben,
aber räumlich mit ihnen nicht vollständig übereinstimmen. Als
Anfang der jährlichen Sonnenbahn wird das Zeichen des Widders
angenommen. Er war einst der Frühlingspunkt. Dieser ver-
schiebt sich aber jährlich etwas nach W, in 72 Jahren um Io,
in 2160 Jahren also um 30° oder ein Sternbild, so daß die Sonne
jetzt am 21. März im Sternbild der Fische steht.
5. Die Jahreszeiten.
Die Sonne spendet der Erde die Wärme. Sie erwärmt
S °- die Erde aber nicht gleichmäßig während des Jahres. Von dem
Ejnahreszekener Stande der Sonne am Himmel und von der täglichen Dauer des
Sonnenscheins hängt der Grad der Erwärmung ab. Wenn die
Sonne höher steigt und ihre Strahlen senkrechter und länger die
Erde treffen, wird es wärmer; wenn das Umgekehrte der Fall
ist, wird es kälter. Die Sonne bewirkt also den Wechsel einer
warmen und einer kalten Jahreszeit, von Sommer und Winter.
Den Ubergang zwischen beiden nennen wir noch besonders Herbst
„ , und Frühling.
Dauer der
Jahreszeiten. Den Frühling rechnet man vom 21. März, der Frühlings-
Tagundnachtgleiche oder dem Frühlings-Äquinoktium, bis zum 21.
Juni, also der Sommer-Sonnenwende oder dem Sommer-Solstitium,
der Sommer dauert dann bis zur Herbst-Tagundnachtgleiche oder
dem Herbst-Äquinoktium, dem 23. September, der Herbst bis zur
Winter-Sonnenwende oder dem Winter-Solstitium, dem 21. Dezember,
der Winter bis zum 21. März.
Ii.
Erde und Himmel
nach den Ergebnissen des menschlichen Denkens.
1. Die wirkliche Gestalt der Erde.
§ 6. Die Erde hielt man früher, dem Augenscheine gemäß, für
Anünnahmeürderc e^ne Scheibe. Allerlei Beobachtungen sprechen aber gegen
Kugelgestalt. diese Annahme. Von der Küste aus und auf dem Meere sieht