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1. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 32

1911 - Trier : Lintz
32 Kartographie. zwischen Punkten, Linien, Flächen und Körpern, unter Richtung den örtlichen Wechsel, die Fortbewegung (die wirkliche oder gedachte) irgend eines dieser Raumgebilde. Die Bestimmung der Lage und der Richtung spielt in der Erdkunde eine sehr große Rolle. Naturwatfrhdt Um der Aufgabe, Raumklarheit zu vermitteln, gerecht werden zu können, muß die Kartographie bei allen kartographischen Dar- stellungen nach möglichster Naturwahrheit streben. Sie er- reicht dies am sichersten dadurch, daß sie die Weltkörper als Ganze, also in ihrer wirklichen Gestalt und alle Einzelheiten der Oberfläche dementsprechend darzustellen sucht. Sie sucht in diesem Falle das Körperliche durch das Körperliche zu veranschau- lichen. Nicht immer ist dies möglich. Bei der Darstellung ein- zelner Teile der Erdoberfläche müßte eine Naturkarte, die als ein Teil der Erdkugel, eines Globus zu denken ist, angefertigt werden. Da aber das Auge die Rundung der Erde im Rahmen des Horizonts nicht zu erkennen vermag, wurde früher die Erde als Scheibe und die Erdoberfläche als ebene Fläche aufge- faßt. So ist die Erfindung des allgemeinsten Darstellungsmittels der Geographie, der Karte, zu erklären. Auf dieser sind schein- bar nur Flächen, die Teile der Erdoberfläche, darzustellen. In Wirklichkeit ist bei allen Flächendarstellungen der Erde auch die dritte Dimension zu berücksichtigen. Die Krümmung der Erd- oberfläche ist auf die wagerechte Fläche zu übertragen, die Kugel- form zu verebnen, auf die Ebene zu projicieren (v. lat. projicere = hinwerfen). Dies kann nach verschiedenen Projek- tionsmethoden geschehen. 2. Die kartographische Darstellung als Mittel zur Gewinnung von geographischem Raumwissen. Die kartographischen Darstellungsmittel, insbesondere die Karten, sind für uns die wichtigsten Mittel geographischer Belehrung geworden; denn die Ferne, die das Auge nicht schauen kann, wird durch sie in die Nähe unseres Vorstellens gerückt. In dem Streben, Raumklarheit zu vermitteln, hat die Kartographie ihre mathematische Grundlage gewonnen, in dem Streben, Raumwissen, erdkundliches Wissen zu vermitteln, ist sie eine darstellende Kunst geworden. a) Die Kartenzeichen (Signaturen). § 24. Die Karte malt uns die Nähe und die Ferne und zwar in wahi der ihrer eigenen Weise. Sie gibt allen geographischen Erscheinungen Kartenzeichen. passen¿e Zeichen. Diese sind möglichst nach den auffälligsten, typischsten Vorstellungsmerkmalen ausgewählt. Die Höhen- linien und Grenzlinien sind durch einfache, gleich starke, ge- schlossene oder punktierte Linien dargestellt, weil es sich bei ihnen ausschließlich um die Längenausdehnung und den Linienverlauf
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