1911 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Kartographie.
«) Die Höhenschichtenkarte.
votzü^etnd Höhenschichtenkarte hat großen unterricht-
Nachteile.
liehen Wert, obschon sie nur in rein schematischer Weise über
die Höhenlage aufklärt. Zahlreiche Punkte gleicher Höhe, etwa
von 100, 200, 500, 1000 m. u. s. w., sind durch Höhenlinien,
Isohypsen genannt, verbunden und die Zwischenräume mit Farbe
von verschiedener Helligkeit oder verschiedenem Tone ausgefüllt.
Bei glücklicher Farbenwahl heben sich die Höhenzonen sehr
deutlich voneinander ab. Auch die Fernwirkung der Höhen-
schichtenkarten ist gewöhnlich groß. Sie haben aber den Mangel,
daß sie viele wichtige Linien im Antlitze des Erdbildes, nämlich
die Kämme, Bruchränder und Wasserscheiden der Gebirge, nicht
zur Darstellung bringen. Dies vermag nur die beleuchtete Karte.
Die Zahl der Höhenlinien läßt sich durch Verkleinerung der
Höhenabstände beliebig vermehren, was jedoch eine starke Ver-
größerung des Kartenmaßstabes voraussetzt. Auf den von der
Plankammer der Königl. preußischen Landesvermessung heraus-
gegebenen Meßtischblättern, die im Maßstabe von 1 : 25000
gezeichnet sind, bezeichnen z. B. die stärkern Linien Höhenabstände
von 20 m ; in flachem Gelände sind aber noch viel kleinere Höhen-
abstände, bis zu 1 m, durch feinere Linien abgegrenzt.
ß) Die beleuchtete Karte.
§ 36. Die beleuchtete Karte sucht durch eine zweckmäßige Ver-
Herstellung teilung von Licht und Schatten eine ausdrucksvolle Aus-
der piastik. pr^gung ^er Formen der Erdoberfläche zu erzielen. Dies
kann durch Schraffen oder durch Schummerung, ja schon durch
ein schwägeres und stärkeres Ausziehen der Isohypsen
geschehen. Es gibt zwei Arten von beleuchteten Karten, solche,
die die senkrechte, und solche, die die schiefe oder schräge
Beleuchtung anwenden.
Befeuchtung Wählt man eine Lichtquelle, die sich senkrecht über dem
darzustellenden Erdraume befindet, so erscheinen die wagerechten
Flächen im hellsten Tone, als Weiß, die senkrechten, die aber
nicht als Flächen dargestellt werden können, im dunkelsten Tone,
als Schwarz. Zwischen Weiß und Schwarz liegen die Licht- bezw.
Schattentöne der schräg gerichteten Abhänge. Da aber sehr steile
Abhänge selten, fast gar nicht vorkommen, so dürften sehr dunkle
Töne auf Karten, die die senkrechte Beleuchtung anwenden, eigent-
lich kaum angewendet werden. Die Folge würde sein, daß dem
Kartenbilde jede Kraft des plastischen Ausdrucks fehlte : die
Plastik müßte verblassen unter der Fülle des Lichtes.
Man sah sich deshalb gezwungen, den dunkelsten Farbton, nämlich
Schwarz, schon bei einer geringen Neigung zu wählen, nach der Leh-
mannschen Bergstrichskala bereits bei 45° Neigung. (Abb. 22).
In die Kartenbilder brachte man auf diese Weise zwar mehr Schatten-
ton, aber der Ausdruck des Kartenbildes war nun ein un-