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1. Europa und Deutschland - S. 42

1902 - München : Oldenbourg
42 Das Alpenvorland. ihrer Größe und Umgrenzung, sondern auch in ihrer bedeutende:, Höhenlage (München 520 m), in der Selbständigkeit ihres Entwässerungssystems, in ihren eigenartigen klimatischen und bodenwirtschaftlichen Verhältnissen, end- lich auch in ihrer langen Geschichte.' Landschaften, Bodenwirtschaft und Industrie, Siedelung. Der südliche Teil des Schwäbisch-Bayerischen Alpenvorlandes bis zum Vorsaume der Seen ist Moränenlandschaft, erfüllt mit den Ablagerungen der Eiszeit (ge- kritzten Geschieben, Sand und Lehm und erratischen Blöcken), die sich amphi- theatralisch um die großen Becken des Ammer-, Würm- nud Chiemsees und um die uuu zugeschütteten Seebecken bei Füssen, Wolfratshausen, Rosenheim 2c. lagern. Zahlreiche kleine Becken, meist sogenannte Moränenseen, umgeben gleich Trabanten die größeren und sind mit diesen der Hauptschmuck der Landschaft und der stete Anziehungspunkt der nahgelegenen Großstädte und zahlloser Touristen in der Reisezeit. Der meist wenig ergiebige Moränen-- boden und das rauhe Klima bedingen vorwiegend Gras- und Waldwirtschaft wie in den angrenzenden Alpenrevieren; nur im tiefer gelegenen Jnngebiet hat auch der Getreidebau größere Ausdehnung. Daher übertrifft auch die Bevölkerungsdichte des Seenvorlandes die der Alpen nur wenig, wie denn auch Einzelsiedeluug und das alpine Haus noch vielfach austreten. Nur am Fuße der Alpen zieht ein Streifen größerer Siedelungen hin, meist Märkte, wo der Produktenaustausch der angrenzenden Zonen betätigt wird. Dies ist die geographische Lage von Lindau, Jmmeustadt, Sonthofen, Füssen, Tölz, Tegernsee, Schliersee, Aibling, Rosenheim, Traunstein und Reichenhall. Im Moränengebiete selbst erscheinen die Seen als Brennpunkte der Siedelungen, ferner noch die Durchbruchstäler der Flüsse. Da liegen Diesten am Ammersee, Starnberg und Tutzing am Würmsee, Prien am Chiemsee; an der Jller Kempten, an der Wertach Kaufbeuren, ain Lech Schongau, an der Amper Weilheim, an der Isar Wolfratshausen, am Inn Wasserburg, an der Salzach Burghausen. Nordwärts der Seenregion folgt die Zone der großen Schotterebenen und Moore längs des Lech, der Isar und des Inn, die naturgemäß nur höchst spärliche Siedelungen tragen, wo aber nichtsdestoweniger dank der günstigen geographischen Lage in den Schnittpunkten wichtiger Verkehrslinien die beiden Großstädte der Hochfläche, München und Augsburg, empor- gewachseu sind. Das sandige, lößbedeckte Hügelland im Norden, die Ackerbauzone Südbayerns, ist mit zahlreichen Dörfern, Märkten und Landstädtchen bedeckt. Schwaben baut besonders Dinkel, eine Weizenart, Oberbayern vorwiegend Roggen, Niederbayern neben Weizen und Roggen namentlich auch Gerste. Die tiefere und deshalb klimatisch günstigere Lage der nördlichen und öst-
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