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1. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 5

1911 - München : Oldenbourg
Die Pyrenäen-Halbinsel. 5 Asien und über zahlreiche Eilande des Stillen Ozeans. Im Laufe der Jahr- hunderte ging Spanien jedoch fast seines ganzen auswärtigen Besitzes verlustig. Natürliche Schranken der wirtschaftlichen Entwicklung Spaniens. Spanien bildet in seiner Hauptmasse ein hochgelegenes und darum wenig ergiebiges Tafel- land, dessen Flüsse zumeist in canonartigen Tälern dahinziehen und bei ihrem unregelmäßigen Wasserstande der Schiffahrt nur an den Mündungen dienen. Die Küste zeigt im W. und O. nur schwache Gliederung, reichere allerdings im N. und S. Seine Natur wird in vielfacher Hinsicht als „halbafrikanisch" bezeichnet. Auch die scharfe Abtrennung des Landes vom übrigen Europa durch die unwegsamen Pyrenäen wirkte nachteilig auf dessen Handel und Verkehr. Erwerbszweige. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Landwirt- fchaft; sie liefert namentlich in den fruchtreichen Randgebieten: in Andalusien, am Südabhange der Sierra Nevada, in Valencia und Murcia feurige Weine, Öl, Südfrüchte, Maultiere und edle Pferde, letztere besonders in Andalusien. Auf den inneren Hochflächen wird teils Weizenbau teils Schafzucht betrieben. Fast die ganze Welt versieht Spanien mit Kork. Sehr günstig lägen die Bedingungen für den Bergbau, da die Gebirge reiche Mineralschätze enthalten, so Quecksilber bei Almaden, Kupfer in der Sierra Morena und Eisen in den kantabrischen und katatonischen Bergen. Aber seit der Entdeckung der amerikanischen Minenländer wurde der heimische Bergbau vernachlässigt; er beginnt erst jetzt wieder sich zu heben, liegt jedoch großenteils in fremden Händen. Eine bescheidene Stellung nimmt die Industrie ein, obwohl alle Bedin- gungen zu einem reichen Jndustrielande vorhanden sind. Es fehlt aber vorerst an Kapital, genügenden Verkehrsmitteln und Sicherheit der staatlichen Verhältnisse; Zudem ist das Volk bedürfnislos und wenig gebildet. Die Hauptgewerbe find Eisenindustrie in den baskifchen Provinzen. Baumwollindustrie in Katalonien, Woll- und Seidenindustrie in Valencia, Zigarren- und Tabakfabrikation in Sevilla. Handel und Verkehr Spaniens stehen infolge der müßigen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes auf ziemlich niedriger Stufe. Seine Hauptausfuhr umfaßt Wein, Südfrüchte, Kork, Wolle und Metalle. Die wirtschaftliche Bedeutung Spaniens ist zunächst noch gering. Siedelungen. Die größeren Siedelnngen des Landes finden sich, abgesehen von der Hauptstadt Madrid, in den fruchtbaren Randgebieten, an der See oder an den Flüssen und ihren Mündungen. Der wichtigste Hafenplatz ist Barcelona (560000 Einw.), zugleich ein Hauptsitz der spanischen Baumwollindustrie; von Be- deutung find ferner Cadix, Malaga (130000 Einw.), Valencia (215000 Einw.); G i b r a l t a r, an der gleichnamigen Meeresstraße ist britisch. Am Quadalquivir: Sevilla (150000 Einw.). Im fruchtbaren Becken von Granäda: Granada, von dem prächtigen Palaste der Alhambra überragt. Auf der kastilischen Hochebene liegt in steppenartiger Umgebung die Hauptstadt Madrid (570000 Einw.). Die Republik Portugal. (90000 qkm, 5 Mill. Einw., auf 1 qkni 57.) Auch Portugals Größe gehört der Vergangenheit an. Gleich Spanien war es im 16. Jahrhundert eine Seemacht ersten Ranges nüt reichem überseeischen
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