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1. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 50

1911 - München : Oldenbourg
50 Die fremden Erdteile. Asien. 44 Mill. qkm, 880 Znill. Einw. Bedeutung Asiens. Asien ist der Riese unter den Erdteilen. Cs ist seinem Flächeninhalte nach der größte aller Erdteile; es besitzt das ausgedehnteste Tiefland (Turan—sibirien) und das mächtigst entwickelte Hochland der Erde (Zentralasien)! letzteres weist auch die bedeutendsten Gipfelhöhen auf (Monnt Everest). Riesenhaft sind ferner seine meisten Flüsse (nenne die wich- tigsten!), desgleichen viele seiner Tierformen (Elefant, Kamel, Buckelochs, Orang- Utan ?c.). Endlich ist Asien seit alters der Erdteil der Weltstaaten (Assyrien, Babylonien, Reich Alexanders des Großen, des Mongolenfürsten Dschingischan, das heutige China, der gewaltige Besitz der Engländer und Russen). Asien gilt als die Wiege der Menschheit. Von hier aus konnte die Be- siedelnng der Erde am leichtesten erfolgen. Asien ist die Heimat unserer wertvollsten Haustiere und Kulturpflanzen. Pferd, Esel, Rind, Kamel, Elefant, also die wichtigsten Zug- und Lasttiere, haben sich von Asien aus verbreitet. Ebenso entstammen dem Erdteil die meisten unserer Getreidearten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Reis), die edleren Obst- s orten (Traube, Apfel, Kirsche, Aprikose, Pfirsiche, Orange), ünßerst nntzbare Faserstosse (Baumwolle, Flachs, Hanf), kostbare Gewürze (Pfeffer, Zimt, Gewürznelken) und anregende Genußmittel (Tee, Kaffee). Ganz besondere Wichtigkeit haben die Randzonen des Erdteils erlaugt. Ihnen gehören die Wohnsitze all der großen Kulturvölker des Altertums an: der Griechen (Kleinasien), der Phönizier und Juden (Syrien), der Araber, der Babylonier und Assyrier (Mesopotamien), der Perser, der Inder (Hindostan) und der Chinesen. Ihre Erklärung erhält diese historisch so bedeutsame Tatsache, abgesehen von der diesen Völkern eigentümlichen Beanlagnng, durch die reichen Ratnrgaben der Randländer. Als solche kommen vor allem in Betracht: die Berührung mit dem Meere, die streckenweise günstige Küstengliederung, segen- spendende Ströme, vorherrschend günstiges Klima und teilweise reichste Produkten- fülle (weife dies im einzelnen nach!). — Inn ernsten ist vorherrschend Steppen- und Wüstenland und wird von Nomaden bewohnt. Den Kulturvölkern Asiens verdankt die Meuschheit eiue Fülle wertvollster Errungenschaften. Die Arier Indiens sind die Bildner einer wttnderbareit Sprache (des Sanskrit); viele unserer Märchen, Sagen und Fabeln wnrzeln in Indien; hier sann auch der Mensch zuerst den Rätseln des Lebens nach und wurde so zum Schöpfer der Philosophie; Indien entstammen auch unsere Zahl- zeichen, die bekanntlich nur fälschlich arabische heißen, und das dekadische Ziffer- system. Babylonien danken wir unsere Zeiteinteilung; ebendahin wie nach Ära- bien und Ägypten führen die Anfänge der Hintmelsfnnde. Endlich sind die Randgebiete die Zone der großen Religionsstifter; insbesondere ging von Palästina das Christentum ans. Eine höchst beachtenswerte Tatsache ist endlich, daß Asien mehr als die Hälfte aller Erdbewohner umfaßt; die beiden Indien und China allein sind die Heimat für nahezn die Hülste der Menschen. Die Bewohner des kleineren südwestlichen
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