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1. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 53

1911 - München : Oldenbourg
Asien. 55 Die spärliche Bevölkerungszahl hat in Verschiedenem ihren Grund. Im Südwesten erstrecken sich ausgedehnte Steppens lachen, den mittleren Teil bedeckt, von den westlichen Gebieten abgesehen, wo schon Ackerbau betrieben wird, ein viele Meilen breiter Gürtel von Wäldern und der hohe Norden ist Tundra. Überdies währt die Wachstumsdauer infolge des ungewöhnlich langen und strengen Winters nur wenige Monate. Sibiriens Naturschätze; seine Zukunft. Neuestens eröffnet sich für Sibirien der Ausblick in eine bessere Zukunft. Der Reichtum des Landes an Pelztieren hat zwar abgenommen, dagegen führt es schon jetzt ansehnliche Mengen landwiri- schaftlicher Erzeugnisse aus, namentlich große Mengen von Getreide und Butter; dazu können noch weite Landräume dem Ackerbau gewonnen werden. Auch in bezug auf Fleifchproduktion verspricht Sibirien ein ernstlicher Mitbewerber auf dein europäischen Markte zu werden. Dann bergen die im Süden Sibiriens auf- ragenden Gebirge großen Reichtum an Mineralschätzen (Gold, Blei, Graphit, Eisen) und mächtige Steinkohlenlager liegen noch unberührt da. Den größten Vorschub leistet der Entwicklung Sibiriens die große Sibirische Bahn, die im Anschluß au die russisch-europäische Linie Samara-Slatonft von Tschelja- binsk nach den Häsen Wladiwostok, Dalni und Port Arthur am Stillen Ozeau führt. Es können nunmehr die Naturschätze des Landes leichter verwertet werden; die Einwanderung nimmt zu und wertvollere Welthandelsgüter, wie Tee und Seide aus China, werden über die neue Weltstraße befördert. Dazu ver- leiht die Bahn Rußland eine mächtigere Stellung in Nord- und Zentralasien. Endlich wird durch sie der Weg an den Stillen Ozean von Westeuropa aus gegenüber dem Seewege bedeutend gekürzt (Berlin—wladiwostok! 11 Tage). Siedelungeu. Am oder unfern des neuen Schienenweges liegen auch die Haupt- siedelungen Sibiriens: Omsk am Jrtisch, die Bergwerksstadt Barnaul, nördlich vom Altai, Tomsk, Jrkutsk, nahe am Baikalsee, das sibirische Paris mit seinen Gold-, Tee-und Pelzmillionären, und die Bergwerksstadt Nertschinsk am Jablonoi- gebirge. Turan- oder Russisch-Zentralasien. 31/2 Mill. qkm, 9]/2 Mill. Einw. Wichtigkeit der geographischen Lage und Produktion.^ Die militärische und wirtschaftliche Bedeutung dieses teils steppen- teils wüstenartigen Tieflandes hat sich unter der Herrschaft Rußlands in der letzten Zeit fehr gehoben, vor allem durch die Erbauung der Transkaspischen Bahn, die vom Ostufer des Kaspischeu Sees bis nach Andischan führt, somit bis nahe an die chinesische Grenze. Außerdem zweigt eine Linie ab von Merw nach Kuschk an der afghanischen Grenze. Bei Samarkand mündet die Linie Orenbura-Taschkent in die Transkaspische Bahn. Ferner hat in Turan, seit es russisch geworden, der'.Baumwollbau einen derartigen Aufschwung genommen, daß die hochentwickelte Baumwollindustrie Ruß- lands von da schon die Hälfte ihres Bedarfs zu decken vermag.
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