1911 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Asien.
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Hinterindien.
Es umfaßt, abgesehen von Britisch-Birma, das Königreich Siam mit
Bangkok und das französische Kolonialreich Jndochina. An Pro-
duktenfülle stehen die wasserreichen Täler Hinterindiens Borderindien kaum nach;
sie liefern Reis und Sago; Kaffee, Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürz-
nelken und Muskatnüsse; Baumwolle und Tabak. Daher nimmt das französische
Jndochina trotz seines ziemlich jungen Bestandes und der wenig günstigen klima-
tischen Verhältnisse einen lebhaften Aufschwung. Die wichtigsten Teile der Kolonie
sind die Niederungen von Tonkiu und Cochinchina; sie haben dichte Be-
völkerung und erzeugen bedeutende Reismengen.
Nichtenglischer Besitz in Hinterindien-
König reich Siam, 630000 qkm, 7 Mill. Einw.
Französischer Besitz, 660000 qkm, 16 Mill. Einw.
Der Indische oder Malaiische Archipel.
Dieser ist, abgesehen von den Philippinen, größtenteils Kolonial-
gebiet der Holländer, erfüllt den Raum zwischen Südostasien und Australien
und bildet von dem hier zur Tiefe gesunkenen Teil des großen asiatischen Kon-
tinents den noch übrig gebliebenen Bruchrand mit zahlreichen Vulkanen. Sein
Reichtum besteht in tropischen Erzeugnissen: Zucker, Kaffee, Gewürzen und nament-
lich auch in Tabaks) Auf Java Batavia, 140000 Einw., und Surabaja,
150000 Einw. Auf den den Vereinigten Staaten gehörigen Philippinen Manila,
335000 Einw.
Holländischer Besitz: 2 Mill. qkm, 38 Mill. Einw.
Amerikanischer Besitz: 300000 qkm, 9:/2 Mill. Einw.
Ostasien.
Ostasien besteht aus China und Japan.
Das Chinesische Reich.
China als Weltreich. Früher den Fremden fast verschlossen, ist es jüngst
das Ziel des Wettlaufes der Großmächte Europas wie der Vereinigten Staaten
von Amerika und Japans geworden; verspricht man sich doch von dem Reiche,
das Europa an Größe übertrifft (11 Mill. qkm) und 1/5 aller Menschen der
Erde umfaßt (330 Mill.), großen wirtschaftlichen Gewinn. Ganz besonders gilt
dies vom eigentlichen China, dem ja von der Natur mannigfache Begünsti-
gnngen zuteil geworden sind.
Chinas reiche Naturgaben. China erfreut sich nicht nur außerordentlich
fruchtbaren Bodens, besonders in der Lößniederung des No., es erfährt auch den
Wechsel erfrischender Winter und — zwar heißer, aber auch regenreicher Sommer,
mithin die Gunst der gemäßigten und der heißen Zone in seltenster
Verknüpfung. -
*) 1864 erste Ausfuhr von Sumatra-Tabak (4000 kg im Werte von 6800 M.); jetziger
Wert der ostindischen Tabakausfuhr nach Holland 70—80 Mill. M.