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1. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 66

1911 - München : Oldenbourg
Die fremden Erdteile, Die Gesamtgröße der europäischen Besitzungen in Afrika be- -trägt rund 3/4 von dessen Gesamtfläche, während die unabhängigen Gebiete nur gegen ^hiervon einnehmen. Die Zahl der Einwohner der Kolonialgebiete beziffert sich aus reichlich 3/4 der gesamten Be- völkerung des Erdteils. Künftige Entwicklung Afrikas. Unter dem Einfluß der europäischen Kolo- nisation hebt sich nicht nur stetig die materielle Kultur des Erdteiles, er erfahrt auch in immer reichlicherem Maße die Segnungen christlicher Bildung und Zivi- lisation. Menschenfresserei und Sklavenwesen verschwinden mehr und mehr und den schrecklichen Sklavenjagden ist schon ein Ende gemacht. So dars wohl er- wartet werden, daß auch der schwarze Erdteil, zumal der Neger sich besserer Ge- sittung nicht unzugänglich erweist, an der Geschichte der Menschheit seinen Anteil haben wird. Deutsche Interessen in Afrika. Deutsche Interessen sind mit Afrika eng verflochten und verteilen sich auf den ganzen Erdteil. Vor allem hat Deutschland großen Anteil an der Erforschung Afrikas. Ebenso entfaltet es daselbst eine sehr rege Missions tätig keit. Um die Erkundung Nord- afrikas machten sich besonders verdient Heinrich Barth, Vogel, Over weg, Schweinsnrth, Nachtigal und Gerhard Rohlss. Im Nigergebiet war Robert Flegel tätig, im oberen Nilgebiet Dr. S ch nitzer (Emin Pascha) und Junker. M a u ch und Mohr drangen im Maschonaland vor und die Missionare Krapf und Reb- mann erforschten den Osten des Erdteils. Von Forschern der jüngsten Zeit seien genannt Wißmann, welcher den Erdteil zweimal durchquerte, Karl Peters und Graf Pfeil, die Ostafrika genauer aufhellten, und Graf Götzen, der über Äquatorialafrika nähere Aufschlüsse brachte, ferner Professor Hans Meyer, Herzog Adolf von Mecklenburg und Major Baumami. Aber nicht nur ideale, auch praktische Interessen verknüpfen Deutschland mit Afrika. In erster Linie kommen hier unsere Kolonien in Betracht. Zwar bleibt der deutsche Kolonialbesitz mit seinen 22/5 Mill. qkm und 14 Mill. Einw. an Flächen- inhalt und Bevölkerung beträchtlich hinter dem englischen und französischen zurück; immerhin nimmt das Deutsche Reich als Kolonialmacht in Asrika den drilten Rang ein. Zndem zeigen unsere Kolonien, besonders Togo, Kamerun und Deutsch-Ostasrika,^ auch die Anfänge einer gedeihlichen Entwicklung. Sehr ansehnlich ist der deutsche Schiffahrtsv er kehr mit Afrika, be- souders längs dessen West- und Ostküste. Regelmäßige Dampserlmien verbinden heute nahezu alle Häsen des Erdteils mit Hamburg. Ter Warenaustausch zwischen Deutschland und Afrika steht an Wert nur dem englischen und französischen nach. Die in Afrika angelegten deutscheu Kapitalien zählen nach Hunderten von Millionen. Mit deutschem Kapital siud mehrere Bahnen gebaut (z. B. die ^Niederländisch-Südafrikanische Bahn ^Delagoa-Bai — Transvaatj mit sehr starker Beteiligung deutschen Geldes) und wiederum sehr beträchtlich ist die Aulage deutscheu Kapitals in den südafrikanischen Minen. Noch wenig zahlreich ist vorerst deutsche Bevölkerung iu Asrika vertreten. Deutsche Faktoreieu und Handelshäuser finden sich indes fast an allen Küsten; namentlich sind in den Hafeuplätzen der Kapkolonie, von Natal sowie in den Städten des inneren Südafrika, besonders in Kimberleh, bedeutende deutsche Finnen vorhanden. Auch als Farmer ragen die Deutschen in Südafrika hervor. Deutsche Ackerbaukolonien bestehen
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