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1. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 68

1911 - München : Oldenbourg
68 Die fremden Erdteile. Waldungen die Vögel, Insekten und Reptilien reich vertreten. Dem Fortkommen der aus der Alten Welt stammenden Haustiere, namentlich der Pferde und Rinder, erweisen sich die natürlichen Verhältnisse Amerikas äußerst günstig. Geradezu unerreicht ist Amerika hinsichtlich seiner Mineralschätze. Ganz besonders birgt das westliche Hochgebirge in dieser Hinsicht unermeßliche Reich- tümer an edlen und nützlichen Metallen (Gold, Silber zc.). Aber auch die öst- lichen Erhebungen der Alleghanies mit ihren reichen Petroleum-, Kohlen- und Eisenlagern stehen den Anden und Kordilleren an Bedeutung nicht nach. Folgen der günstigen geographischen Verhältnisse. Die außerordentliche Gunst der geographischen Verhältnisse Amerikas hat alsbald nach dessen Ent- decknng große Zugkrast auf die Völker Europas ausgeübt. Insbesondere wirkten die Fundstätten der Edelmetalle magnetisch. Schon Kolumbus träumte bei seiner Ausfahrt nur von Gold und im Banne der Goldsucht blieben alle seine Nachfolger, die sog. Konquistadoren. Es waren vor allem die Spanien und Portugiesen, die, von Golddurst getrieben, die reichen tropischen Gebiete Amerikas aufsuchten. Die Spanier unterwarfen sich das ganze Land von Mexiko bis Chile, während die Portugiesen Brasilien an sich rissen. Zwar sind all diese Kolonialgebiete von ihren Mutterländern zu Beginn des vorigen Jahrhunderts abgefallen, aber noch jetzt herrscht von Mexiko ab die spanische bzw. portugie- sische Sprache und die katholische Religion. Auch Nordamerika war bald das Ziel europäischer Seefahrten. Zunächst hatten hier die Franzosen, somit wieder Romanen, an verschiedenen Stellen festen Fuß gesaßt, besonders in der Gegend am Lorenzstrom, weshalb auch heute noch l1j2 Mill. Einw. Kanadas sich der französischen Sprache bedienen. Indes gestaltete sich die Kolonisation dieses Halbkontinentes bald anders; seit der Schlacht von Quebec i. I. 1759, in welcher die Engländer über die Franzosen den Sieg errangen, hatte Nordamerika aufgehört, französisch zu sein. Mit den Engländern, denen sich später auch viele Deutsche zugesellten (5 Mill. Einwanderer), ver- breitete sich über Nordamerika germanisches Wesen und größtenteils auch die protestautische Religion. Es ist somit in Amerika eine romanische und eine germanische Kolonisation zu unterscheiden. Romanisches Amerika. Das Romanische Amerika umsaßt Mexiko, Mittelamerika und ganz Süd amerika. Trotz seiner natürlichen Reichtümer ist das Romanische Amerika in seiner wirtschaftlichen Entwicklung weit zurück- geblieben. Der Gründe hierfür sind es verschiedene. Die Einwanderung der Romanen war von vornherein nicht aus dauernde Niederlassung, sondern nur auf Aus- beutung der Metallreichtümer des Landes gerichtet. Die europäische Bevölkerung ist nicht sehr zahlreich und von der farbigen sind die Kreolen wenig energisch und tatkräftig und das Mifchvolk der Mestizen bildet ein sehr unzuverlässiges Element der Bevölkerung. Dazu zerklüftet alle glühender Rassenhaß, so daß
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