1914 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: Waterstraat, Hermann, Wehrhan, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt, Mittlere Schule, Volksschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Provinz Pommern.
I. Die heimatliche Erde.
Lei der Bildung der Erde unterscheidet man verschiedene, nach Jahrtausenden
messende Zeitabschnitte: Die Urzeit, das Altertum, das Mittelalter und die
Neuzeit.
Pommern gehört zu dem großen, westeuropäischen Schollengebiet, in dem
Zerstückelungen der Erdrinde in nordwest-südöstlicher und südwest-nordöstlicher
Richtung sich erkennen lassen. So geben einerseits diese Bruchlinien, ander-
seits die Einwirkung der Eiszeit dem pommernlande seine Oberflächengestaltung.
1. Das Altertum der Erde.
Die ältesten Ablagerungen lassen sich in unsrer Heimat nicht nachweisen,
und auch die Erdbildung dieses Zeitabschnittes kann nur andeutungsweise durch
Solquellen festgestellt werden. Unterirdische Wasser lösen hier in Zechstein-
schichten eingelagertes salziges Gestein auf, das dann als Euelle an die Ober-
fläche gelangt. In Pommern sind eine Menge von Salzquellen aufgedeckt
worden, die besonders über Vorpommern und die Nammin-Nolberger Gegend
sich verteilen. Oer östlichste Punkt, an dem Sole im Untergrund festgestellt
wurde, ist der Marktplatz in Köslin.
Zrüher war das Salz ein wichtiger Gegenstand des Handels, Oie aus der
Salzquelle kommende Flüssigkeit (Sole) wurde in den Salinen gesotten oder
gesiedet, die im Mittelalter bei Golchen, Richtenberg, Greifswald, Roblentz
(slaw. = Salzwiese) bei pasewalk und Dolberg bestanden (vgl. Teil I, S. 104).
von allen diesen pommerschen Salinen ist keine mehr im Betrieb- sie dienen
nur noch Heilzwecken. Oie in neuerer Zeit erbohrten Solquellen zu Heringsdorf,
Swinemünde, Karrmiin, Oievenow haben die gleiche Benutzung gefunden.
Außerdem ist Sole nachgewiesen worden bei Oemmin, Treptow a. d. Tollense,
Barth und Umgegend, Grimmen, Kölzirt bei Gützkow, Stralsund (in der kreide
bei 50 m Tiefe und auf Sumpfwiesen südlich der Stadt), Stettin (auf der
Lastadie), am Madüe- und plönesee, bei Pyritz, Horst, Peenemünde, bei
Nammin (in Torfmooren), in Belgard und Köslirc.
2. Dem Mittelalter der Erde
gehören die Schichtenglieder der Iura- und der Nreidebildung an.
Oie Juraschichten sind von hoher Bedeutung wegen ihrer Verwendung
zur Baukalk-Bereitung, Mergelung des Zeldes usw. Oie Zurakalke sind be-
sonders im westlichen Hinterpommern festgestellt worden, z. B. bei Rlemmen,
Zritzow, Tribsow, Zarnglaff, Schwanteshagen und Bartin bei Dolberg. Wirt-
waterstraat, Heimatkunde von Pommern Ii. 1