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1. Für die Oberstufe - S. 4

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
4 Heimatkunde von Pommern Ii. stecken auch im Untergrunde der Ostsee. Daher werden bei kräftigen Nordost- oder Nordwestwinden fast regelmäßig zahlreiche Lernsteintrümmer an den Strand gespült. Im Lande wurde nach dem Bernstein gegraben bei Kammirt und bei Stolp. Namentlich geschätzt wird der Lernstein in Südeuropa, wohin in sagenhafter Zeit die alte Handelsstadt vineta den Handelsverkehr vermittelt hat. Infolge der Bedeckung durch dies Meer entstand auch der dunkelgraue bis schwarze, gleichmäßige, fette Ton mit großen Kalkknollen, der, mit Sand gemengt, zu Ziegeln gebrannt und bei der Zementbereitung mit kreide gemischt wird. Süßwasserablagerungen dagegen oder Bildungen des Festlandes sind die Braunkohle n-Gebilde der jüngern Tertiärzeit, die in ganz Pommern vor- kommen. Aber nur an wenigen Stellen haben die Braunkohlenflöze solche Mächtigkeit, daß sie abgebaut werden können (bei podejuch, P^ritz, Stargard, im Lauenburger kreise). Gegenwärtig wird hier aber keine Braunkohle gewonnen. In der Braunkohlen-Periode kühlt sich das Klima allmählich ab und nähert sich dem gemäßigten. Auf die Tertiärzeit der Erde folgt die Tuartärzeit, in der als oberste Erd- schichten das Diluvium und Alluvium gebildet wurden. Pommern erscheint nach der Braunkohlenzeit als flachwelliges Hügelland. Die Erhebungen mußten sich in westöstlicher Richtung ausdehnen, da die Gebirge im Norden und Süden keinen andern Raum gestatteten. Das war der Anfang des Baltischen Land- rückens. Die Ostsee war damals vielleicht nur ein breites Abflußtal der skandinavischen Flüsse. a) Die Eiszeit wurde wahrscheinlich durch mehrere periodisch wiederholte Schwankungen des Erdklimas hervorgerufen. Im Anfang des Diluviums trat eine erhebliche Abkühlung ein, die sich mit vermehrten Niederschlägen verband. Infolgedessen wuchsen die ungeheuren Schneemassen auf den skandinavischen Hochgebirgen immer mehr und fingen an, sich auszubreiten. Die ungeheure Last glitt allmählich von den höhern Stellen des Landes in die Senke der Ostsee hinab und schob sich dann, da immer andre Massen dieses Inlandeises nach- drängten, weiter vor bis an den Zuß der deutschen Mittelgebirge. Eine solche Vereisung des pommerschen Kestlandes fand in drei verschiedenen Zeiten statt,- in den Zwischenräumen wurde das Land bis nach Skandinavien völlig oder teilweise eisfrei, und ein milderes Klima trat ein. Die Schneefelder Norwegens sind die letzten Reste der Eiszeit. Das Eis hat dem Boden seine Züge eingegraben, lvenn ein etwa looo m dicker Gletscher zu wandern anfing, schob er ein innig durchgeknetetes Gemenge des weichen Bodens (Kreide, Ton, Sand, Kies usw.) vor sich her. Damit ver- mischte der Gletscher alle Gesteinsbrocken, die er in seinen untern Lagen einst aus den fernen skandinavischen Bergen mitbrachte. Die fremden und einheimischen Gesteine zusammen bilden an der Grundfläche des Gletschers den sogenannten Geschiebemergel. Die zunehmende Temperatur verhinderte schließlich ein weiteres Vordringen des Eises. Dieses fing an zu tauen und ließ dabei alle Gesteine, die es eingeschlossen hatte, fallen. Aus diesem Schutt bestehen die diluvialen Gesteine. Nach der Art des Abtauens unterscheidet man das Gestein, verging das Eis, ohne viel Wasser
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