1914 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: Waterstraat, Hermann, Wehrhan, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt, Mittlere Schule, Volksschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
I. Die heimatliche Erde.
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zu bilden, so entstand die Grundmoräne. Blieb der Rand des Eises
längere Zeit an einer Stelle, so daß er nach Süden abtaute, im Norden aber
steten Nachschub von Eis erfuhr, dann häuften sich gewaltige Schuttmassen
vor dem Eisrande an, die man Endmoränen nennt. Unsre größte End-
moräne ist der Landrücken. Meine Endmoränenzüge zeigen die Rückzugs-
staffeln des Eises an.
Dem Geschiebemergel der Grundmoräne verdankt Pommern seinen frucht-
baren Loden. Aus dem Geschiebemergel stammen die unendlich vielen Steine
auf den Feldern und die großen, allein liegenden Steinblöcke (Findlinge,
erratische Blöcke), wie der große Stein am Nordostrande der Insel Gristow
bei Rammin, der große Stein in der Stettiner Buchheide, der große Stein
in Groß-Trjchow u. a.
Massen solcher Steintrümmer liegen an den pommerschen Steilküsten (Lohme,
Linz, Göhren, Streckelberg, Swinhöft, Horst, Iershöft u. a.). Oie aus dem Nlergel
Kbb. Z. Der Dpferstein von Huoltitz.
ausgespülten Blöcke bilden einen gewaltigen Steinwall (Geschiebestrand) und
dienen als Wellenbrecher und Uferschutz. Oeshalb hat es unheilvolle Folgen
gehabt, als an manchen Stellen die Steine vor der Rüste fortgenommen wurden.
Oas Ufer wurde dann bald von Wind und Wellen zerstört.
vor dem langsam weichenden Eisrande bildeten sich große Stauseen,
wie der Rummelsburger- und der persantesee, der Haff-Stausee, Seen bei Ribnitz
und Barth. Diese wurden erst allmählich entwässert, nachdem tiefer gelegene
Wasserpässe eisfrei geworden waren und ihr Boden durch Ablagerungen der
Flüsse eine Kufhöhung erfahren hatte.
Oer Nummelsburger Stausee lag 120 in, der persantesee 60 rn hoch. Leide
verband eine schmale Flußrinne, die wie die Seen allmählich durch Sand aus-
gefüllt wurde. So entstanden die großen hinterpommerschen Sandebenen
inmitten des Geschiebemergels. Ein dritter großer See von 70—80 km Breite
und 30—40 km Länge reichte von Stargard bis Stettin, pasewalk und Friedland
in Mecklenburg. Nördlich bei Usedom-Wollin versperrte das Eis den Ausgang,