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1914 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: Waterstraat, Hermann, Wehrhan, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt, Mittlere Schule, Volksschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii. Die pommersche Landschaft. 21
dann in die Stromhavel bis zum Lehnitzsee bei Oranienburg. Oer Kanal kreuzt
darauf den alten Zinowkanal (Zerpenschleuse) und führt dann gradlinig nach
Liepe an der alten Gder, wo nun die beiden Kanäle nebeneinander einmünden.
Oer Eintritt in die eigentliche Oder erfolgt bei hohensaaten. Oer neue Kanal
ist 100 km lang und in der Mitte 3 m, an den Seiten 2,3 m tief.
vom Lehnitzsee ab liegt der neue Kanal höher als der Zinowkanal. Art
seinem Endpunkt Liepe befindet er sich sogar etwa 36 m über der alten
Oder. Um das Gefälle zu überwinden, ist daher eine Treppe von fünf
hintereinanderliegenden Schleusen gebaut worden. Zür den Großschiffahrtweg
sind überhaupt acht Schleusenanlagen vorgesehen. Um die Zeit des Ourch-
schleusens abzukürzen, ist die Schleusenanlage am Lehnitzsee für die gleich-
zeitige Aufnahme von vier Zinowkähnen, die Anlage bei hohensaaten sogar
für einen ganzen
Schleppzug von 600
Tonnen-Kähnen mit
Schlepper eingerich-
tet worden.
Oamit infolge
eines Oammbruches
die Gegend zwischen
Lehnitzsee und Liepe
nicht überflutet wird,
sind an drei Stellen
Sicherheitstore ge-
baut worden, um das
Wasser ablassen zu
können. Nördlich von
Eberswalde wird
der Großschiffahrt-
weg mittels eines
Brückenkanals in
einem Betonbette
über die Berlin-
Stettiner Eisenbahn geführt. fln dieser Übergangsstelle ist der Querschnitt
mit 27,5 in Breite und senkrechten Wänden angeordnet, so daß hier ein Begegnen
von drei Schiffen möglich ist. Bisher hat man in Deutschland keinen Kanal
über eine Eisenbahn hinweggeführt. Oamit auch in regenlosen Sommern der
Kanalbetrieb aufrechterhalten werden kann, werden die Wasser des schönen
Werbellinsees dem Großschiffahrtweg zugeführt. Oie vom Kanal gekreuzten
Wasserläufe werden durch Durchlässe unterführt.
Sein Zweck ist, eine bessere Verbindung zwischen Preußens bedeutendstem
Seehafen Stettin und Berlin zu schaffen, daß der Massengüterverkehr beschleunigt
und verbilligt wird. Oer Verkehr an der Eberswalder Schleuse auf dem Jinow-
kanal hat im Jahre 1902 rund 2,2 Ttlill. Tonnen betragen. Ourch die schnellere
Beförderung der Waren in 3^fach so großen Kähnen wie früher werden sich
die Zrachtkosten erheblich billiger stellen als bisher. 3n dieser Zrachtkosten-
verbilligung liegt der wirtschaftliche Zweck des Unternehmens.
Kbb. 17. Großschiffahrtweg. (Dom Zeppelin aus gesehen.)
lphot. Bruncfeoro, Stettin.)