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1. Für die Oberstufe - S. 45

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vi. Kulturbilö. 45 Kuch die Bienenzucht, die bisher fast ausschließlich von den Landlehrern betrieben wurde, findet immer mehr Eingang in ländlichen Dreisen, da für den Honig jetzt schon ein guter preis gezahlt wird. 1910 gab es in Pommern 132 300 Lienenstöcke- damit besetzt unsre Heimat den vierten Platz in Preußen. Die Bienenzucht wurde schon von den slawischen Einwohnern Pommerns gepflegt und von diesen durch die deutschen Einwanderer übernommen. Im Mittelalter blühte die Waldbienenzucht. Zichten und Riefern, Haseln und Salweiden, Heidekraut und Beerensträucher aller Art boten den Bienen reiche honigquellen, vie Bienenzüchter (Leutener) richteten in geeigneten Bäumen für ihre Immen eigene Wohnungen her. Mit Vorliebe wurden starke, gesunde Riefern an windgeschützter Stelle als Beuten- bäume genommen, die zwischen Beerensträuchern und Heidekraut in der Nähe eines kleinen Wassertümpels oder rinnenden Lächleins standen und so den Lienen Gelegen- heit zum Trinken gaben. Etwa 2 m über dem Waldboden wurde im Frühling oder herbst im vollen holz ein Raum von y2 m höhe, Breite und Tiefe ausgehauen, vie zugehauenen „Beuten" blieben einige Wochen lang offen, damit sie gehörig austrockneten, vann wurde die nach Norden gerichtete rechtwinklige Öffnung mit einem genau ein- gefügten Brettstück verschlossen. Nam die Zeit heran, da die Schwärme aus ihren alten Wohnungen auszogen, dann rieb man die Innenseite der neuen Beuten mit Wachs und wohlriechenden Kräutern aus. vie Bienen nahmen solche Wohnungen gern an, und den Beutenern blieb dadurch die Mühe des Schwarmeinfangens erspart. Oas Klugloch wurde auf der Sonnenseite in den Stamm gebohrt, hier zogen nun im Sommer die Schwärme entweder freiwillig ein oder wurden, wenn sie gefaßt waren, hineingeworfen. In diesem Jahre kümmerte man sich dann nicht mehr um die Lienen. Wenn aber im nächsten Zrühjahr die Lienen mit gelben Höschen am Flugloch hingen, dann kam der Besitzer des Bienenbaums und schnitt die honiggefüllten Waben des Vorjahres heraus. Sämtliche Bienenbäume eines Waldgebiets nannte man die Leuten- weide, die nur durch den Landes- oder Grundherrn gegen eine bestimmte Abgabe an Honig, Wachs oder Geld verliehen wurde. heute werden die Bienenschwärme nicht mehr in den Bäumen des Waldes unter- gebracht, sondern in Nörben aus Stroh oder kastenartigen Häuschen, die ein bequemes herausnehmen der vollen Waben gestatten. Die einheimische Biene ist durch Ein- führung fremder Bienenarten (italienischer) veredelt worden. 2. Bodenschätze. Mineralische Bodenschätze hat Pommern nur in geringem Maße aufzuweisen. Es fehlen die Erze und die Rahlen. Wohl findet man in manchen Gegenden das Nasen- eisenerz, aus dem in frühern Zeiten Eisen gewonnen wurde, viese Betriebe sind aber jetzt ganz eingestellt worden oder verwenden nur ausländisches Noheisen, wie z. B. Torgelow. Die wenigen Braunkohlenflöze, die man in einzelnen Gegenden des Landes erbohrt hat, sind nur zum Teil abbauwürdig und nicht imstande, die Ent- Wicklung der Industrie zu fördern. Oer beachtenswerteste Brennstoff, den die pommersche Erde birgt, ist der Torf, der noch immer in Millionen von Stücken mit Maschinen gestochen wird, vie umfangreichsten Torfmoore sind das peenetalmoor, das Rolberger Stadtmoor und das Lebamoor. Salz wird nur als Sole in Greifswald, Heringsdorf, Vievenow, Rammin und Rolberg gewonnen und hier nur noch zu Heilzwecken verwandt. Oer große Bedarf an Pflaster- und Schottersteinen macht sich schon in dem Abnehmen der Stein mengen des Landrückens bemerkbar. Ja, sogar schon die Steinmauern vieler Gehöfte sind dem Verbrauch zum Opfer gefallen. Ziegelsteine werden aus Lehm gebrannt. Ralksandsteine werden in sandigen Landstrichen erzeugt. Ralköfen verarbeiten die R a l k lager von Bartin, Zarnglaff, Zritzow, Rlemmen. Die Kalklager haben große Bedeutung für die Landwirtschaft. Man führt
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