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1. Für die Oberstufe - S. 67

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 67 Z. Pommersches Mosterwesen. Aür die Ausbreitung des Christentums unter den Wenden und die Umwand- lung des Landes in ein deutsches Land sind die Mönchsorden von der größten Bedeutung geworden. Aus ihnen kamen zunächst die Helfer für die Missionsarbeit der Geistlichen. Oer erste Mönchsorden, der in Pommern Eingang fand, war der der Benediktiner, der zu Stolp an der peene seine Niederlassung gründete und Christentum und deutsche Sitte verbreitete (1153). Wichtiger als diese sind aber die Prämonstratenser und Zisterzienser geworden. Erstere begannen ihre segensreiche Wirksamkeit (1155) vom Kloster Grobe bei Usedom aus zunächst für den westlichen Teil Pommerns. Ihre Tätigkeit wurde noch von der der Zisterzienser übertroffen, die die Arbeit und das Veten lehrten und ihre Ansiede- lungen zu Musterwirtschaften für die umwohnenden Wenden machten. Mit ihnen hielten deutsche Sprache und Sitte ihren Cinzug in das Pommerland - zu ihnen strömten aus den deutschen Landen deutsche Bauern, die das sumpfige, waldige Gebiet urbar machten. 1173 wurde das Kloster Kolbatz am Madüesee gegründet, 1207 Cldena bei Greifswald, später noch Neuencamp (Zranzburg) und Bukow in Hinterpommern. Belbuk war von den prämonstratensern wahr- scheinlich schon vor 1180 angelegt worden. Neben den Mönchsklöstern wurden auch Krauen- oder Nonnenklöster ge- gründet, wie Marienbusch in Treptow, Bergen, Stettin, Marienfließ, Kolberg und Köslin. Um das Jahr 1200 entstanden neue Grden. Ihre Mitglieder sollten sich ihren Unterhalt erbetteln. Daher wurden diese Grden Bettelorden genannt. Die bedeutendsten waren die Dominikaner und Franziskaner (Minoriten), die in fast allen größeren Städten sich niederließen. Sie predigten nicht nur in volks- tümlicher Art, sondern widmeten sich auch der Pflege der Armen und Kranken. In Kammin entstand das erste Dominikanerkloster (1228), in Stettin das erste der Franziskaner (1240). Die Augustiner gingen (1260) nach Ückermünde, später nach Iasenitz. Dieser Orden hatte seinen Namen nach Augustin, einem frommen Bischof, der um das Jahr 400 lebte. Augustins Lehre, daß der Mensch nicht aus eigner Kraft, sondern nur durch Gottes Gnade um Christi willen selig werden könne, wurde auf einer Kirchenversammlung (einem Konzil) als allgemeine Lehre der Kirche angenommen und verschaffte ihm den Ehrennamen eines „Kirchenvaters". Aus dem Augustinerorden ging später der Reformator Doktor Martin Luther hervor. 4. Line pommersche Stadt im Mittelalter. Die größte Stadt Pommerns um 1400 war Stralsund, die ihre Gründung dem rügischen Hülsten Jaromar verdankt (1209). Noch heute kann man erkennen, daß die Stadt auf einem Hügel erbaut wurde, der von Wasser und moorigen Niederungen umgeben war. Oie wenigen Ausgänge, die auf das trockne Land führten, wurden besonders stark befestigt, während im übrigen die Stadtmauer und das Wasser die Wohnorts- grenze bezeichneten. Oer Aufbau des Stadtinnern war in der Weise vor sich gegangen, daß in möglichster Anpassung an das Gelände eine Hauptstraße über den Stadtrücken geführt wurde, von dem senkrecht Straßen zu der Niederung und dem Wasser gelegt wurden. In dem ältesten Stadtteil findet man den 5llten Markt mit dem prächtigen 5 *
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