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1. Für die Oberstufe - S. 80

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
80 Heimatkunde von Pommern Ii. seine Soldaten an. „Das laß nur gut sein", antworten diese, „es sind doch keine Pommern darunter. Ou weißt ja wohl, was die können!" Den gewöhnlichen Soldaten gingen ihre Offiziere mit leuchtendem Beispiel voran. Das zeigen u. a. der Generalfeldmarschall von Schwerin und der Major Lwald Christian von Meist, die beide den Heldentod starben. Otto von Schwerin suchte bei Prag (1757) dem Weichen der Truppen Einhalt zu tun, indem er dem Fahnenjunker seines Regiments die Zahne entriß und sie vorantrug, „Wer ein braver Kerl ist, folge mir!" rief er. Und die Soldaten folgten, aber ein Kartätschen- schüfe warf den General tot zu Boden. „Oer eine Schwerin", sagte später der König, „ist allein 10 000 Mann wert." Unser jetziger Kaiser hat sein Andenken dadurch geehrt, daß er dem 3. pomm. Infanterie-Regiment Nr. 14 den Namen „Infanterie-Regiment Graf Schwerin" beilegte. Oer andre tapfere Offizier ist der Oichter Ewald von Kleist, der zu Zebelin bei Köslin geboren wurde. In der blutigen Schlacht von Kunersdorf führte er sein Bataillon gegen den Feind und eroberte drei Batterien. Uls ihm eine Kugel die rechte Hand zerschmetterte, nahm er den Oegen in die linke und führte seine Soldaten gegen die vierte Batterie. Endlich streckte ein Kartätschenschuß den Helden zu Boden. In Frankfurt a. V. wurde er mit allen Ehren begraben,- ein russischer Offizier legte selbst seinen vegen auf den Sarg des braven Feindes. 8. Die Franzosenzeit, g. Die Zeit der schweren Not. Die großen Kriege, in die Napoleon ganz Europa verwickelte, hatten Pommern bis zum Jahr 1805 nicht unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen. 3n diesem Jahr schloß jedoch der-schwedische König mit Rußland ein Bündnis gegen Napoleon und stellte 8000 Soldaten in Neu-Vorpommern auf, zu denen dann noch 20 000 Russen stießen, um mit diesen zusammen Hannover zu besetzen. Uls Napoleon aber das Land an Preußen abtrat, mußte diese Streitmacht wieder umkehren, worauf ein Teil der russischen Truppen über Stettin in ihre Heimat zurückmar- schierte. Zu ihrer Begrüßung kam damals (März 1806) Friedrich Wilhelm Iii. mit der Königin Luise nach Stettin, wo sie sehr gefeiert wurden. Unter ganz andern Verhältnissen sah ein halbes Jahr später die Königin Luise Stettin wieder (19. Oktober), auf der Flucht vor Napoleon, der am 14. Oktober bei Jena und Uuerstädt das preußische Heer niedergeworfen hatte. Auf Stettin, das wohl verproviantiert und befestigt war, sollten sich einzelne preußische Trup- penteile zurückziehen. Aber Fürst Hohenlohe ergab sich mit seiner Abteilung bei prenzlau nach schwächlichem Widerstände, so daß den Franzosen die große Heerstraße nach Pommerns Hauptstadt offen stand. Einen Tag danach erschien schon französische Reiterei vor den Toren der Stadt und vermochte den alters- schwachen Kommandanten, den General von Romberg, die Festung zu übergeben. 5000 wohl bewaffnete und durch vorherige Kämpfe nicht geschwächte preußische Soldaten wurden in solcher schmählichen Weise 800 französischen Reitern aus- geliefert. Eine preußische Abteilung, die auf der Lastadie einquartiert war, zog aber nach Hinterpommern ab. Mit der Oderfestung Stettin war preußisch-pom- mern in die Hände des Feindes geliefert. Dieser war jetzt Herr des Landes und
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