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1. Länderkunde von Europa - S. 40

1914 - München : Oldenbourg
40 Osteuropa. Die Hauptsiedelungen liegen an der Wolga, der wichtigsten Verkehrsader. Nischni-Nowgorod am Zusammenflusse von Oka und Wolga, mit der bedeutendsten Handelsmesse Rußlands. — Kasan, nahe der Biegung der Wolga, Hauptstation auf der großsu Straße von Moskau über den mittleren Ural. (130000 Einw.) — Samara und Saratow (färätof), lebhafte Handelsplätze; in ihrer Umgebung zahlreiche deutsche Kolonistendörfer. — Astrachan, im Mündungsgebiet der Wolga, Mittelpunkt des kaspischen Handels, namentlich mit Fischen und Kaviar. — Am untersten Wolgalauf nomadisieren Kirgisen und Kalmücken, mongolische Volksstämme. Die Randgebirge. 1. Das Jailagebirge auf der Halbinsel Krim. In seinem Schutz gedeihen an der Südostküste immergrüne Laubgewächse und Südfrüchte (Russische Riviera), und Lustschlösser russischer Fürsten schmücken die Gestade; hier der Kriegshafen Sewastopol und der Kurort Livadia. 2. Der Ural. Der Mittlere oder Erzreiche Ural (bis 55") liefert Edelsteine, Eisen, Gold, Silber, Platin und Kupfer. Perm an der„Kama und Jekaterinbürg sind Mittelpunkte des uralischen Bergbaues. Die Übersteigung des Gebirges bereitet keine Schwierigkeit, da der höchste Punkt der Straße nur 350 va erreicht. Aus dem Südlichen Ural kommt der Uralfluß. Die Sibirische Eisenbahn überschreitet das Gebirge zwischen Samara und Tscheljabinsk. Das Großfürstentum Finnland, das Land „der tausend Seen". Die Fin- nische Fels- und Seenplatte, die Fortsetzung der skandinavischen Tafel, ist ein niedriges, felsiges Granitplateau, fast ganz mit Seen, Sümpfen und Wäldern erfüllt, daher dünn bevölkert. Nur an der Küste befinden sich größere Städte. Hauptort ist Helsingfors am Finnischen Meerbusen. Die Bevölkerung besteht aus den mon- golischen Finnen und, besonders an der Küste, aus Schweden. Beide Völker be- kennen sich zum Protestantismus. — Den Haupterwerb bildet die Holzgewinnung. Wirtschaftliche Bedeutung Rußlands. Die wasserreichen, fruchtbaren Tiefländer und das Klima weisen Rußland auf den Ackerbau hin. Rußland ist in der Tat der größte Ackerbaustaat Europas. Ein erheblicher Teil der europäischen Getreideernte wird nach Deutschland aus- geführt. Doch ist nur wenig mehr als x/4 der Reichsfläche bebaut und auch dieser Teil könnte bei besserem Betriebe den dreifachen Ertrag liefern. Viehzucht wird im Südosten nur nomadisch betrieben. — Die Meere und Flüsse liefern reich- liche Mengen von Fischen, das Kaspische Meer insbesondere Kaviar und Hausen- blase. (Kaviar, d. i. der eingesalzene Rogen, und Hausenblase, d. i. die innere Haut der Schwimmblase, stammen von den Störarten.) In seinen Mineralprodukten nimmt Rußland in Europa eine wichtige Stelle ein. Jnbezug auf Gold übertrifft es alle anderen europäischen Staaten, Platin liefert Rußland in Europa ganz allein. Seine Kohlen- und Eisenlager harren teilweise erst der Erschließung. Im Großgewerbe sind besonders die Baumwoll-, Wollen- und Lederindustrie zu Bedeutung gelangt; letztere liefert das berühmte Juchten- und Saffianleder. Der Handel Rußlands ist bei der Produktenfülle des Landes ziemlich lebhaft. Erzeugnisse der Forst- und Landwirtschaft (Getreide, Flachs, Hanf, Häute, Holz) werden ausgeführt, industrielle Rohmaterialien und Halb-
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