1899 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Sommer, Otto
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Mädchenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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* vorherrschend sind trockene 0.- und feuchte W.-Winde (von
welchen Gegenden also herkommend? welchen Einflufs haben
sie auf das Wetter im Sommer und Winter?). *
Gebaut wird viel Getreide, Kartoffeln (Spiritusfabriken),
Zuckerrüben (Zuckerfabriken), Cichorien, Flachs (besonders in den
Wesergegenden viel Leinwandhandel), im sandigen Boden Spargel.
* Der natürliche Reichtum des Landes wird noch gehoben
durch die vortrefflichen Kunststrafsen und besonders durch die
vielen Eisenbahnen:
1. Eine Bahn führt von Berlin über Magdeburg und
Helmstedt nach Braunschweig und Lehrte. Von hier geht die
Bahn teils w. nach Hannover (Köln, Bremen), teils n. nach
Harburg (Hamburg.)
2. Die Süd bahn: Braunschweig-Wr o 1 f e n b ü 11 e 1 und von
da teils in ö. Richtung über Schöppenstedt nach Jerxheim
(Zweigbahn nach Schöningen und Helmstedt) und Oschers-
leben (Halberstadt, Thale), teils in s. Richtung über Börfsum
(Zweigbahn nach Jerxheim) nach Vienenburg und von da ö.
nach Halberstadt, w. nach Goslar und s. nach Harzburg.
3. Von Börfsum ab führt eine andere Bahn in s.w. Rich-
tung nach Kreiensen und von da südwärts nach Kassel,
Frankfurt u. s. w., oder westwärts über Holzminden durch
Westfalen zum Rhein.
4. Zur näheren Verbindung Braunschweigs mit Westfalen
und dem Rheine (Hameln-Paderborn-Köln) dient auch die Eisen-
bahnlinie Braunschweig-Hildesheim.
Neben diesen Vollbahnen sind neuerdings auch zur Be-
lebung des Verkehrs der Städte mit dem Lande sogenannte
Sekundär- oder Nebenbahnen gebaut und zwar
a) Halberstadt-Blankenburg-Rübeland-Tanne,
b) Braunschweig-Thiede-(Wolfenbüttel-)Salder-Seesen,
c) Braunschweig-Meine zur Verbindung mit Gifhorn (Lüne-
burger Heide),
d) Harzburg-Ilsenburg(-Wernigerode),
e) Helmstedt-Oebisfelde (Berlin-Hannover). *
Die Bewohner, meist dem niedersächsischen Stamme angehörig,
(auf dem Harze eingewanderte fränkische Bergleute), sind fleißig,
ausdauernd, besonders auf dem Lande oft zäh am Alten festhaltend
und mißtrauisch gegen alles Fremde, langsam, aber nachhaltig.
I. Der Kreis Braunschweig.
1. Die Stadt Braunschrveig, Hptst. des Landes, von mehreren
Okerarmen durchschnitten, über 120000 Einw., lebhafte Handels-
und Fabrikst. (die Messen haben jedoch ihre frühere Bedeutung für