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1. Geographie von Mitteleuropa - S. 77

1912 - Regensburg : Manz
Das Sächsische Bergland und die Leipziger Bucht. 77 Der Bergbau des Erzgebirges war wie im Harz früher be- deutender als jetzt. Der Rückgang wirkte aber im Erzgebirge um so schlimmer, je mehr sich hier, durch den anfänglichen Silberreichtum angelockt, eine zahlreiche Bevölkerung niedergelassen hatte. Man mußte sich also, da der Ackerbau nur bis zu einer gewissen Höhe lohnt, nach andern Erwerbsquellen umsehen. Hierauf beruht die Spitzen- klöppelet und die Bortenwirkerei (Posamentierarbeiten), die in Annaberg ihren Hauptsitz haben. Von Bedeutung ist auch die Verfertigung von Spielwaren im mittleren Erzgebirge (ähnlich wie im Thüringerwald) und von Musikinstrumenten südöstlich von Plauen (ähnlich wie im Schwarz- Wald und im bayerischen Mittenwald). Endlich hat sich im Erzge- birge auch die Steinindustrie bedeutend entwickelt, da vorzügliches Material vorhanden ist (Granit, Syenit, Porphyr). Bei allem Fleiß aber führen die Gebirgler meist nur ein kümmerliches Dasein. 4. Das Elbsandsteingebirge schiebt sich wie ein Keil in die Einsenkung zwischen dem Erzgebirge und dem Lausitzer Gebirge zu beiden Seiten der Elbe bis Pirna. Hier haben die Gewässer der Kreidezeit (wie in dem sich anschließenden nordböhmischen Bruchbecken) mächtige Sandsteinmassen zur Ablagerung gebracht, die infolge toniger, eisen- oder kalkhaltiger Beimischungen zu festem, quaderförmi- gen Sandstein erhärteten. Von großem Einfluß auf die weitere Ge- staltung ist dann die Eiszeit gewesen. Die Wassermengen der ab- schmelzenden Gletschermassen haben den Sandstein gewaltig mitge- nommen. In die unteren Schichten haben sich dann die fließenden Gewässer, die Elbe und ihre Nebenflüsse, immer tiefer eingenagt und die Verwitterung trug noch weiter dazu bei, den stehengebliebenen Felsmassen ihre mannigfachen, zum Teil bizarren Formen zu geben. Es zeigen sich da Nischen, Höhlen, Tore, isolierte Felspfeiler und Felsblöcke und alle diese auffälligen Formen scheinen Riesenbauten von Menschenhand zu sein. Am bekanntesten sind die Tafelberge des Königstein und des Lilienstein (418 m), die kühnen Türme und Spitzen der Bastei (200 m über dem Elbespiegel), das Prebischtor und das Felsentor des Kuhstalles. Wegen seiner eigenartigen Schön- heiten hat das Elbsandsteingebirge den Namen Sächsische Schweiz erhalten und ist das Ziel zahlloser Wanderer geworden. Wirtschast-
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