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1912 -
Regensburg
: Manz
- Autor: Biedermann, Georg
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Übersicht über Deutschland.
123
a) Mit oberdeutscher Mundart^: 1. Die Alemannen zwischen Was-
gan und Schwarzwald sowie in der Nordwest-Schweiz, 2. die
Schwaben (Suebi) zwischen Schwarzwald, Lech und mittlerem
Neckar, 3. die Bayern im Donaugebiet östlich vom Lech; dazu
gehören auch die Deutsch-Österreicher, welche das von den Bayern
einst kolonisierte Gebiet bewohnen, 4. die Franken am Mittel-
rhein und im ganzen Maingebiet; die Rheinfranken wohnen von
der Lauter an bis gegen Düsseldorf und in Nassau, 5. die
Hessen im Gebiet der Fulda und Lahn, 6. die Thüringer
zwischen Thüringer Wald und Harz. Die Thüringer (Hermunduri)
herrschten ursprünglich zwischen Harz und Donau. Sie koloni-
sierten im Mittelalter die ostsaalischen Wendenlande (Königreich
Sachsen und Schlesien).
b) Mit niederdeutscher Mundart: 1. Die Flamänder (Vlämeu) in
Nordbelgien und die Niederländer in Holland, 2. die Frie-
sen an der Nordseeküste. von der Zuider-See bis Schleswig
und auf den Inseln, 3. die Sachsen in der Norddeutschen
Tiefebene zwischen Niederrhein und Elbe; bei diesen und bei
den Friesen hat sich der deutsche Typus am reinsten erhalten.
Von den Sachsen wurde der größte Teil der ostelbischen
Niederung germanisiert. Von den durch ihre Kämpfe mit
Karl d. Gr. bekannten Stämmen haben sich bloß die West-
falen ihren Namen bewahrt. In Ostpreußen wurden seit
Eroberung des Landes durch den Deutschritterorden (im 13.
Jahrhundert) Deutsche von verschiedenen Stämmen angesiedelt.
5. Die von diesen Stämmen bewohnten Gebiete umfaßte das
ältere deutsche Reichs Aber gegen Schluß des Mittelalters trennten
1 Die ältere Form der deutschen Sprache, das sogenannte Plattdeutsch
oder Niederdeutsch (ick, dat) hat sich im N. erhalten (nördl. einer Linie Krefeld,
Kassel, Wittenberg, Lübben a. d. Spree). Im übrigen Mitteleuropa wandelte sie
sich schon im frühen Mittelalter zur oberdeutschen um und verdrängte zuletzt
die niederdeutsche fast ganz aus dem Schriftgebrauch. Die niederdeutsche Form
ist noch erhalten im Holländischen und Flämischen.
2 Die Deutschen wohnten nach ihrer Einwanderung im ganzen zwischen
Rhein, Main und Weichsel, südlich davon waren noch Kelten. Während der
Völkerwanderung ließen sich die Germanen in den meisten römischen Provinzen
nieder und gründeten dort neue Staaten. Von diesen war das mächtigste das