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1. Teil 1 - S. 102

1897 - Leipzig : Wagner & Debes
102 Die Balkanhalbinsel und ihre Staaten. H 37. Die Balkanhalbinsel und ihre Staaten. (Atlas, Karte Nr. 19.) 1. Die Balkanhalbinsel setzt sich auf der gegen 1200 km langen Linie von der Dobrudscha bis nach Jstrien an den Rumpf Europas an (44 bis 45° n. Br.), wird aber nach Süden, wo sie im Kap Matapan (3672° n. Br.) endigt, immer schmäler. Denn die adriatische Küste hat auf eine große Länge die Richtung nach Südost, während südlich vom Schwarzen Meer die Küste des Marmara- und des Ägäischen Meeres vom Bosporus oder der Straße von Konstantinopel bis zum Golf von Saloniki weit nach Westen zurücktritt. So schließt sich an den massigen Nordteil der Halbinsel ein viel schlankerer Südteil zwischen dem Jonischen und Ägäischen Meere an; dieser geht im Süden von den Meerbusen von Ägiua, Korinth und Patras an der schmalen und Niedern, jetzt von einem Kanal durchstochenen Land- enge von Korinth in die vielgegliederte Halbinsel des Pelo- ponnes über, welche wegen der Ähnlichkeit ihrer Umrißgestalt mit einem Maulbeerblatt von den Italienern des Mittelalters auch Morea genannt worden ist. Die ganze Halbinsel bildet den gegliedertsten Teil Europas. Die schmale Halbinsel von Gallipoli (Thraeischer Chersonnes) läßt als Weg vom Marmara- ins Ägäische Meer nur die schmale Straße der Dardanellen (Hellespont) offen, an den Golf von Saloniki lehnt sich östlich die Chalkidike mit ihren drei langen Zipfeln, auf deren östlichstem der Berg Athos mit seinen Klöstern hoch aufragt, eine wichtige Landmarke des Seefahrers. An der Südwestküste liegen die Jonischen Inseln, im Ägäischen Meere Euböa (Negropoute), die Kykladen und Spo- raden, welche den Wasserpfad nach der ebenfalls vielgegliederten Westküste Kleinasiens kürzen. Die Südgrenze dieser griechischen Welt bildet die größere Insel Kandia oder Kreta (35° n. Br.). 2. Der Gebirgsbau der Halbinsel erscheint in der Haupt- sache von zwei Erhebungssystemen bedingt, von dem westöstlich gerichteten Balkan, dessen Zusammenhang mit den Karpathen durch die Felsenge des Eisernen Thores äußerlich unterbrochen ist, und von den Gebirgen, welche als Südostfortsetzung der Alpen und des Karstes erst nach Südost, dann nach Süd und schließlich wieder nach Südost gerichtet sind. Wo diese zwei Gebirgszüge sich am nächsten kommen, da liegt im Herzen der Halbinsel (42° n. Br.) der .Schar-Dagh, bis zu 2700 in hoch, von wo die Südgrenze des Donaugebietes als wasserscheidender Rücken nordöstlich zum Balkan hinüberzieht. Der Rest der Halbinsel wird westlich zum Adriatisch- Jonischen, östlich zum Ägäischen Meer entwässert. Der Balkan (Hämus) ist ein langes, schmales Kettengebirge, das nur bis zu etwa 2400 m ansteigt, sich nach Osten allmählich
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