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1. Teil 1 - S. 115

1897 - Leipzig : Wagner & Debes
Die Pyrenäenhalbinsel. 115 3. Das Klima des Hochlandes ist wie überall unter ähnlichen Verhältnissen starken Wärmeschwankungen ausgesetzt. Dazu kommt wegen der Randgebirge, welche die Seewinde fernhalten, ausge- sprochene Regenarmut und Trockenheit. Weite Räume sind daher steppenartig öde, und die Grasflächen (Espartogras) können nur als Schafweide Merinoschafe) nutzbar gemacht werden. Die Küsten- regioueu sind dagegen reich gesegnet und wie in Sieilien um so sruchtbarer, je entwickelter die künstliche Bewässerung ist. In Anda- lnsien und an der Süd- und Südostküste erinnert die Vegetation an das nahe Nordafrika. Weinrebe, Orangenbaum, Korkeiche, Dattelpalme, Zuckerrohr, Baumwollstrauch, auch Kaktus und Agaven schmücken hier das Landschaftsbild und reifen ihre Früchte. Die cantabrische Küstenregion hat vorwiegend mitteleuropäischen Laub- Wald, Wiese und Getreideland. 4. Die Urbewohner waren die Iberer. An der Süd- und Ostküste entstanden aber früh phönizische, karthagische und griechische Kolonien. Die Römer eroberten die Halbinsel, deren Sprache nun der lateinischen wich, welche mit der Zeit in die spanische und portugiesische überging. Die Basken allein, welche rings um den innersten Winkel des Golfs von Biseaya wohnen, haben die alte Sprache bewahrt. Während der Völkerwandernng kamen die deutschen Stämme der Sueven und Westgoten. Letztere errichteten ein mächtiges Reich, das aber von den mohammedanischen Arabern und Mauren 711 zerstört wurde. Aus den unscheinbaren Resten des christlichen Westgotenreiches, die sich im eantabrischen Gebirge erhielten, entstanden langsam größere Staaten — Portugal und Spanien —, aber erst 1492 gelang es, die Macht des blühenden Araberreiches endgiltig zu brechen. Die heutige Bevölkerung der Halb- iusel ist hiernach aus einer sehr vielfältigen Mischung hervorgegangen. Durch die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Indien zu Ende des 15. Jahrhunderts wurden Spanien und Portugal vorübergehend überaus mächtige Staaten, Spanien geradezu der erste der Welt. Allein die Vertreibung der Mauren und Juden, Mißwirtschaft in den Kolonien, schlechte Verwaltung der Mutter- länder, ununterbrochene Kriege brachten beide Staaten so herunter, daß sie heute nur noch als Staaten zweiten Ranges in Europa gelten können, in denen die Volksbildung ebenso tief steht wie das gesamte wirtschaftliche Leben. Wein, Südfrüchte, Olivenöl, Kork gelangen zur Ausfuhr, an den Küsten ist der Handel und Fischfang von Bedeutung, da und dort auch der einst so blühende Bergbau auf Kupfer, Quecksilber, Eisen, Blei; doch gehören die Bergwerke meistens Ausländern. Die Industrie ist nur in beschränkten Gebieten etwas höher entwickelt. — Die Bewohner sind ausschließlich katholisch. Spanien hat 497000^mnnd 18 Mill.einw.; Dichte=36 ____Portugal „ 89000 „ „ 4,7 „ „ ;$tchte=53 Die ganze Halbinsel mit 586000qkm und 22,7 Millionen Einwohnern 8*
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