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1. Geschichte der Neuzeit - S. 105

1915 - Bamberg : Buchner
Erste Teilung Polens. 105 der Große das leitende Vorbild,- aber während dieser in seinen Neuerungen sich eine weise Beschränkung auferlegte, war Josephs Reformtätigkeit stürmisch und gewaltsam. „Dieser Zürst macht immer den zweiten Schritt vor dem ersten," hat Zriedrich einmal von ihm gesagt. Die Mächte des Widerstandes waren in dem vielsprachigen und kulturell ungleich entwickelten österreichischen Staatswesen zu groß. So mußte Josephs Lebenswerk scheitern, fluch seine äußere Politik war in ihren Ergebnissen nicht glücklich. Namentlich schlugen seine Versuche einer Erwerbung Bayerns fehl, die, weil sie auch später nicht aufgegeben wurden, eine folgenschwere Entfremdung zwischen beiden Staaten herbeiführen sollten. Die Teilung Polens. Polen, ein Staat von 700000 qkm, war dem Namen nach ein Königreich, in der Tat aber eine fldelsrepublik. Seit 1572 nahmen sich die Adeligen das Hecht ihren König selbst zu wählen; im Reichstag, zu dem nur die Adeligen und Geistlichen Zutritt hatten, konnte jedes einzelne Mitglied durch seinen Widerspruch (liberum veto) einen Beschluß hintertreiben. Der Bürgetstartd war verschwindend klein, die Bauernschaft gedrückt und verwahrlost. Erste Teilung 1772. Nach den beiden sächsischen Königen (1697 — 1763) drängte die Kaiserin Katharina Ii. von Rußland den Polen ihren Günstling Stanislaus poniatowski als König auf und veranlaßte ihn den Dissidenten, d. H. den griechisch-katholischen und den protestantischen Einwohnern, gleiche Rechte mit den römisch-katholischen zu geben. Der Bürgerkrieg, der deshalb in Polen ausbrach, entsprach den Absichten Rußlands. Die Russen ließen zum Schutz ihrer bestochenen Freunde Truppen einrücken, vor denen sich die Häupter der Gegenpartei auf türkisches Gebiet flüchteten (1768). Die Zolge war ein türkisch-russischer Krieg. Die Russen siegten und als Siegespreis, den sie von den Türken verlangen konnten, schienen sie sich die Donaufürstentümer Moldau und Walachei ausersehen zu haben. Zriedrich Ii. und Joseph Ii., die sich gegenseitig besucht und verständigt hatten, schlugen der Kaiserin Katharina Ii. statt dessen eine Teilung Polens vor. Als diese darauf einging, wurde 1772 Polen 1772 im Osten, im Südwesten und Nordwesten um 200000 qkm verkleinert. Rußland erhielt davon drei Sechstel, Österreich zwei Sechstel (Galizien) und Preußen etwa ein Sechstel (westpreußen, jedoch ohne Danzig und Thorn). Die Gründe, welche Zriedrich Ii. und Joseph Ii. für ihr verfahren vorbrachten, waren nicht viel besser als die Ludwigs Xiv. für seine Re-
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