1903 -
Leipzig
: Freytag
- Autor: Ule, Willi
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Afrika. 37
bildet mit Kaukasien zu beiden Seiten der gewaltigen Gebirgskette Ruß-
des Kaukasus eine russische Provinz. Östlich des Kaspischen Sees liegt
die vorwiegend von türkischen Stämmen bewohnte Provinz Russisch-
Zentralasien. Nördlich davon beginnt Sibirien, das von Hirten-,
Jäger- und Fischervölkern bewohnt ist. Städte finden wir dort nur im
Süden, innerhalb der Waldregion und am Fuße der metallreicheu Ge-
birge, unter ihnen Jrkntsk. Das russische Reich erstreckt sich bis zur
pazifischen Küste.
Afrika.
Landes natur.
Der dritte Erdteil der alten Welt, Afrika, ist wenig gegliedert. § 58.
Ziemlich einförmig verläuft die Küste im Osten längs des Indischen wie ^c-
im Westen längs des Atlantischen Ozeans. Nur die Küste am Mittel-
ländischen Meere zeigt in der Großen und Kleinen Syrte tiefere Ein-
bnchtnngen. Die Ufer des Roteu Meeres und des Golfes von Aden,
der Grenze gegen Asien, ziehen ohne erhebliche Gliederung hin. Auch
an Inseln ist der Erdteil arm; im Atlantischen Ozeane liegen einige
kleine vulkanische Inseln und aus dem Judischen Ozeane ragt die große
Insel Madagaskar hervor.
Mit Asien ist Afrika durch die schmale, jetzt von Menschenhand
durchstochene Laudenge von Suez im Norden des Roten Meeres
verbunden.
Aus dem Meere erhebt sich der Kontinent als eine mächtige Hoch- § 59.
landmaffe, dem nach der Küste zu höhere Raudgebirge aufgesetzt sind. Boden-
Diesen gehört auch der höchste Berg des ganzen Erdteils, der 6000 m
hohe Kilimandscharo an. Nördlich davon steigt das Hochland von
Abessinien ebenfalls zu alpinen Höhen auf. Au der nordwestlichen
Küste ragt die Gebirgskette des Atlas empor.
Auf dem östlichen Rnndgebirge des mittelafrikanischen Hochlandes
haben die größeren Gewässer des Erdteils ihren Ursprung: der Nil,
der zum Mittelmeere, der Kongo, der im großen Bogen zum Atlauti-
scheu Ozeane, und endlich der Sambesi, der zum Judischen Welt-
meere eilt. Diese Flüsse stürzen in großartigen Wasserfällen oder Strom-
schnellen von der Hochfläche nach der Küste herab. Im Innern liegen
auch mehrere große Seeen, so der Viktoria-, Tanganika- und Niassa-
See. Im westlichen Nordafrika breitet sich das Stromsystem des Niger
aus. Östlich davon liegt ein weites abflußloses Gebiet, das an der
tiefsten Stelle von dem Tsadsee ausgefüllt wird.
Der Kontinent liegt zum größten Teile in der heißen Zone. Dort § 60.
finden wir reichlichen Niederschlag. Die Hitze wird aber gemindert durch Klima,
die Höhe des Laudes, welche im Mittel 1000 ra erreichen mag. Im
Norden und Süden erstreckt es sich über die Wendekreise hinaus in jene
Regionen der Erde, welche sich durch Regenarmut auszeichnen.
Während daher im mittleren Afrika an den Flüssen dichte Tropen- Pflan-
Wälder und auf den eigentlichen Hochflächen Grasfluren, Savauueu,
mit einzelnen Baumgruppen sich zeigen, treffen wir nördlich und südlich
davon vegetationsarme Steppen und Wüsten. Ganz Nordafrika wird
von dem mächtigen Wüstenhochlande der Sahara ssähara) eingenommen,