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1. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 9

1897 - München : Oldenbourg
B. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. 9 aber den Nullpunkt tiefer als Reaumur und Celsius, nämlich beim Gefrierpunkte des Quecksilbers ——28°. Die Grade unter 0 werden mit —, die über 0 mit -f- bezeichnet. — Den Luftdruck mißt man mit dem Barometer (Schweremesser).'! Mit Hilfe desselben können wir die Höhenlage eines Ortes bestimmen, da ja i)e Luftdruck nach gewissen Gesetzen mit der Höhe abnimmt. Das Barometer dient auch als Wetteranzeiger; denn es zeigt das Vorherrschen kalter, trockener Luft durch hohen Stand, warmer, feuchter Luft aber durch Niedern Stand an. In unseren Gegenden bringt der trockene Ostwind und teilweise auch der kalte Nordwind heiteres Wetter, der feuchte Westwind und vielfach auch der warme Südwind trübes Wetter, Regen oder Schnee. Durch die Wärme und Feuchtigkeit der Luft ist das Klima eines Landes bedingt. Wir verstehen darunter die Gesamtheit seiner atmo- sphärischen oder Witterungsverhältnisse: Luftdruck, Wärme, Winde, Feuchtigkeit, Niederschläge, Gewitterbildung. Da die Wärme die Haupt- sache ist, so spricht man von einem heißen, gemäßigten und kalten Klima. Großen Einfluß auf das Klima übt das Meer aus; man unterscheidet daher oft ozeanisches und kontinentales Klima; das erstere herrscht in der Nähe des Meeres, dessen Erwärmung und Abkühlung viel langsamer vor sich geht als die des Landes. Küstengegenden haben daher kühle Sommer und verhältnismäßig warme Winter, sowie feuchte Luft, während nach dem Innern des Landes zu die Gegensätze der Temperatur schroffer werden; es herrschen also hier heiße Sommer, kalte Winter, trockene Luft. Von Einfluß auf das Klima ist auch die Beschaffenheit des Bodens, je nachdem er eben oder gebirgig, bewaldet oder waldlos, Wasser- reich oder trocken ist. Vom Klima hängt zum großen Teil auch die Bewohnbarkeit eines Landes ab. § 2. Verbreitung der Pflanzen und Tiere. Das Klima einer Gegend spiegelt sich am deutlichsten in ihrer Pflanz e Welt (Flora). Die große Lichtfülle und Wärme der heißen Zone läßt da, wo es nicht an Wasser fehlt, die Pflanzen in einer Üppigkeit und Mannigfaltigkeit gedeihen, von der wir in der gemäßigten Zone keine Vorstellung haben. Eine Hauptzierde der Landschaften der heißen Zone bilden die Palmen und andere immergrüne Laub- bäume. Auch im wärmeren Teil der gemäßigten Zone sinden sich Wälder von immergrünen Laubhölzern, jedoch nicht mehr in der Größe und Mannigfaltigkeit wie in den Tropen, Sie bilden indes immerhin noch einen auffallenden Gegensatz zu den Wäldern des kälteren Teils der gemäßigten Zone. Auch hier bilden immer- grüne Pflanzen vielfach Wälder, aber es sind nur Nadelhölzer; die Laubhölzer legen ihre Blätter im Herbste ab. Weiter gegen die kalte Zone hin verkümmern die Bäume, und Sträucher treten an ihre Stelle; dann verschwinden auch diese, und es breiten sich nur noch weite einförmige Moosflächen aus. Wo eine dicht gedrängte Bevölkerung wohnt, erleidet das ursprüngliche Aus- sehen der Gegend durch die Kultur wesentliche Veränderungen. Der Mensch baut Pflanzen zu seiner Ernährung und Bekleidung, wie zur Befriedigung anderweitiger
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