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1. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 16

1897 - München : Oldenbourg
16 j. Geographische Grundbegriffe. Eine über einen größeren Flächenraum ausgedehnte, meist durch größere oder kleinere Einsenkungen gegliederte Erhebungsmasse heißt Gebirge. (Gebirge — Anzahl von Bergen.) Sowohl bei Einzelhöhen (Hügeln, Bergen), als zusammenhängenden Bergmassen (Gebirgen) unterscheidet man den Fuß oder die Anfangs- linie, den Gipfel oder den obersten Teil der Erhebung und den Abhang (Abdachung) oder die Fläche zwischen Fuß und Gipfel. Die Abdachung, auch Gehänge und Böschung genannt, kann mehr oder weniger •geneigf sein, sanft oder steil abfallen. Die Formen der Bergesgipfel sind sehr verschiedenartig. Die Phantasie (Ein- bildungskraft) der Anwohner hat ihnen deshalb auch durch Begleichung derselben mit nahe liegenden Gegenständen die verschiedensten Namen gegeben, wie Spitze, Pik, Horn, Kegel, Kuppe, Kofel, Nadel, Zinne, Belchen (von Ball), Rücken, Tafel u. s. w. Nach der absoluten Höhe unterscheidet man in der Regel Nieder- gebirge bis zu 500 in (Steigerwald), Mittelgebirge bis zu 1500 m (Fichtelgebirge) und Hochgebirge über 1500 m (Alpeu). Die Nieder- und Mittelgebirge sind vielfach reich bewaldet, so daß manche geradezu mit dem Namen Wald bezeichnet werden (Steigerwald, Thüringer Wald, Böhmer Wald :c.). Je höher wir steigen, desto spärlicher wird der Pflanzenwuchs, bis er endlich ganz aufhört (Grenze des Baumwuchses, des Pflanzenwuchses); denn mit der Höhe nimmt die Wärme ab. Daher schmilzt in einer bestimmten Höhe der Schnee überhaupt nicht mehr (Schneelinie, Grenze des ewigen Schnees). Diese Grenze liegt nach der Lage verschieden hoch, selbst bei ein und demselben Gebirge; so beginnt der ewige Schnee im Süden der Alpen bei einer Höhe von 2860 m, im Norden aber bereits bei 2600 in. Bon dem Hochgebirgsschnee rollen manchmal Schneemassen mit wachsender Gewalt und Größe zu Thal und richten große Verheerungen an (Lawinen). — An den unteren Enden der Schneefelder bilden sich in den Bergmulden häufig auch Gletscher, d. h. ftromartige Eismassen, welche in steter, wenn auch langsamer Bewegung nach abwärts begriffen sind. Sie reichen unter die Schneegrenze, bis- weilen in das grüne Mattenland herab und sind' die Quelle» der meisten Alpen- oder Hochgebirgsflüsse (Gletscherthor, Gletscherbach). An ihren Seiten oder an dem unteren Ende, bisweilen auch in der Mitte finden sich Anhäufungen von Felsstücken und Schuttmassen, die man Moränen nennt. Solche Moränen treffen wir hie und da auch in Gegenden, in denen jetzt keine Gletscher mehr sind, die aber früher von solchen Eismaffen bedeckt waren (z. B. auf der Bayerischen Hochebene). Zeigt ein Gebirge vorzugsweise eine Ausdehnung nach einer Richtung, nach der Länge, so heißt man es Längen- oder Ketten- gebirge (Alpen). Ist dagegen die Längenausdehnung nicht vorherrschend, sondern stehen die einzelnen Berge oder Berggruppen um «inen gemein- samen Mittelpunkt herum, so bezeichnet man ein solches Gebirge als ein Massen gebirg e, auch als Gebirgsstock (Fichtelgebirge). Die oberste Linie der Kettengebirge (in welche die höchsten Erhebungen emporragen)
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