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1. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 19

1897 - München : Oldenbourg
D. Bodenbeschaffenheit der Erdoberfläche. 19 In manchen Quellen kommt das Wasser kochend oder doch sehr heiß aus der Erde hervor; solche Quellen nennt man heiße Quellen oder Thermen. Sie sind ein deutlicher Beweis für die hohe Wärme im Erdinnern. Die Quellen von Karlsbad in Böhmen haben eine Wärme oder Temperatur von 24° — 59° R.; der „Sprudel", der fast mannsdick 1 m hoch aufwallt, besitzt eine Wärme von 59°; aus den Ablagerungen seines Wassers bildet sich ein kalk- artiger Niederschlag, der sich allmählich zum festen Stein erhärtet. — In einigen Gegenden (z. B. auf Island, Neu-Seelaud, in Nordamerika) trifft man kochend heiße Springquellen, die ihre Wasser 20—30 m hoch emporschleudern. Solche springendekochbrunnen bezeichnet man mit dem isländischen Wort Geysir (---Sprudler).. Ans dem Zusammentressen mehrerer Quellabflüsse entsteht ein Bach. Häufig stürzt sein Wasser über Stock und Stein, ja über hohe Felsen herab, so daß er mit Recht den Namen Gieß-, Sturz- oder Wildbach erhält. Aus der Vereinigung mehrerer Bäche bildet sich ein Fluß. Strom heißt man einen Fluß von beträchtlicher Wasserfülle, der nach längerem Laufe unmittelbar in das Meer oder in einen meerühnlichen Landsee mündet. Küsteuslüsse ergießen sich nach kurzem Laufe in das Meer. Steppenflüsse versiegen im Sande von Steppen oder Wüsten oder münden in Steppenseen. Kleinere Flüsse, die einem größeren oder Hauptfluß zueilen, heißen Nebenflüsse,, solche, die sich in einen Nebenfluß ergießen, Seiten- oder Zuflüsse. Die Donau ist ein Hauptfluß oder Strom, weil sie nach längerem Laufe mit bedeutender Wasserfülle in das Meer mündet; die Isar führt als Nebenfluß ihr Wasser der Donau zu, während die Amper als Seiten- oder Zufluß mit der Isar sich vereinigt. Einen Hauptfluß mit seinen Neben- und Seitenflüssen, Bächen und Quellen nennt man ein Fluß- oder-Stromsystem. Das Land, das seine Gewässer ein und demselben Stromsystem zusendet, bildet das Fluß- oder Stromgebiet./ Die Grenze zweier oder mehrerer Fluß- gebiete heißt Wasserscheide./ ! Auf dem Fichtelgebirge z. B. entspringen vier Flüsse, die nach verschiedenen Richtungen in drei Hauptflüffe abfließen; daher bildet es eine Wasserscheide^ Will mau verschiedene Stromsysteme mit einander verbinden, so muß die Wasserscheide durch ^Kanäle oder künstliche Wasserstraßen' durch- bohrt werden. So verbindet der Ludwigs-Donau-Mainkanal das Stromsystem der Donau mit dem des Rheins. Ist diese Verbindung schon von Natur aus dadurch hergestellt, daß ein Fluß sich in zwei Teile spaltet und jeder in ein anderes Stromsystem führt, so spricht man von einer /Flnßgabelnng oder Bisnrkation. i) Die Zeichnung eines solchen Wasserganzen heißt Flußnetz. 2*
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